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Neue App und neue Zeitschrift
Noweda/Burda: Großangriff auf den Markt der Kundenkommunikation
Die Apothekergenossenschaft Noweda und der Burda-Verlag starten einen Großangriff auf den gesamten Markt der Apotheken-Kundenkommunikation. Beide Unternehmen teilten am heutigen Donnerstag mit, dass sie neben der bereits angekündigten gemeinsamen Kundenzeitschrift auch eine bereits existierende Online-Bestellplattform beleben wollen. Das Projekt soll im Frühjahr 2019 ausgerollt werden und trägt den Namen „Zukunftspakt Apotheke“.
Ein großer Verlag und ein Arzneimittelgroßhändler – eigentlich eine ungleiche Paarung. Der Burda-Verlag (Focus, Huffington Post, Bunte, etc.) und die Noweda finden das offenbar nicht und haben ihre ohnehin seit Jahren bestehende Kooperation nun ausgebaut. Schon vor einiger Zeit teilte die Noweda mit, dass man mit dem Verlag eine neue Apotheken-Kundenzeitschrift plant. Laut einer aktuellen Pressemeldung beider Konzerne soll das nun im Frühjahr auch so kommen. Doch die Kooperation ist noch weitreichender und betrifft nicht „nur“ den Markt der Kundenzeitschriften. Nun wird klar: Noweda und Burda wollen auch im derzeit boomenden Markt der Patienten-Vorbestellsysteme aufholen.
Aber ganz von vorne. Dass die Apothekergenossenschaft und der Burda-Verlag zusammenarbeiten, ist schon länger bekannt. Schon im November 2017 erklärten beide Unternehmen, dass sie an einer gemeinsamen Bestellplattform für Arzneimittel arbeiteten. Schon damals trug dieses Portal den Namen „IhreApotheken.de“. Kunden konnten dort Kosmetika bestellen und sich die Produkte liefern lassen bzw. bei einer Apotheke in der Nähe, die Noweda-Kunde ist, abholen. Der Burda-Verlag sollte das Portal damals in seinen Veröffentlichungen bekannt machen. In diesem Jahr wurde die Verlag-Großhändler-Kooperation dann ausgebaut: Die Noweda gab bekannt, dass man eine große Werbekampagne zum Erhalt der Apotheke vor Ort exklusiv im „Focus“ spielen werde. Vor einigen Wochen kam dann die Meldung, dass man eine gemeinsame Kundenzeitschrift plane – beim Kartellamt wurde die Gründung eines Gemeinschaftsunternehmens angemeldet, Anfang August gab die Behörde grünes Licht.
Der „Zukunftspakt Apotheke“. Zielgruppe: Die Apotheke vor Ort
Nun steht fest, wie beide Konzerne ihre Zusammenarbeit konstruieren wollen. Das Projekt trägt den Namen „Zukunftspakt Apotheke“. Das Ziel der Initiative beschreiben die Unternehmen so: „Eine umfassende Initiative zur Stärkung der Apotheken vor Ort, die als Rückgrat des deutschen Gesundheitssystems die flächendeckende Versorgung der Bevölkerung mit Arzneimitteln und die notwendige qualitativ hochwertige fachliche Beratung sicherstellen.“ Die Zielgruppe, in der die Konzerne ihre Produkte anpreisen wollen, ist klar definiert: „Mit dem „Zukunftspakt Apotheke“ können Vor-Ort-Apotheken ihre Vorteile, wie die sofortige bzw. sehr kurzfristige Warenverfügbarkeit, ihre hohe fachliche Kompetenz und ihre Nähe zu Kunden und Patienten gegenüber dem wachsenden Arzneimittelversandhandel ab dem Frühjahr 2019 bestmöglich ausspielen“, heißt es in der Mitteilung.
Konkret geplant ist, dass die neue Kundenzeitschrift im Frühjahr 2019 in den Apotheken landen und den Namen „Mylife“ tragen soll. Der Name ist nicht neu: Der Burda-Verlag betreibt seit Jahren das Gesundheitsportal „Mylife“, in dem Ratgeber-Themen rund um das Thema Gesundheit gespielt werden. Dass es Noweda und Burda mit ihrer Zeitschrift auf die Kunden der „Apotheken Umschau“ (Wort & Bild-Verlag) abgesehen haben, ist klar. In der Mitteilung heißt es, das neue Heft biete „weit mehr“ als die Konkurrenz. „Themenfelder Wiederherstellung der Gesundheit, Prävention und Gesunderhaltung sowie Wohlbefinden ganzheitlich. Im Mittelpunkt steht medizinisch fundierter und dabei allgemein verständlicher Gesundheitsjournalismus“, erklärt Kay Labinsky, Geschäftsführer bei „BurdaLife“, einer zur Burda gehörenden Verlagsgruppe, die das Apothekenprojekt innerhalb des Verlagskonzerns federführend betreut. Mit welchen genauen Eigenschaften sich das neue Magazin von der Konkurrenz abgrenzen will, wird aber nicht erwähnt. Es solle alle 14 Tage erscheinen. Der redaktionelle Inhalt soll offenbar aus dem Burda-Verlag kommen. So würden die „renommierten Burda-Marken“ ihre „Kernkompetenzen“ by „Mylife“ einfließen lassen.
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