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Interview Lutz Engelen
„Die ABDA muss sich jetzt erklären und nicht erst im Herbst“
Engelen: Nicht nur über die Konkurrenz reden
DAZ.online: Das klingt fast so, als ob Sie das Rx-Versandverbot aufgegeben haben…
Engelen: Natürlich wäre es eine richtige Reaktion des Gesetzgebers auf das EuGH-Urteil. Aber wir warten im Herbst seit zwei Jahren auf dieses Verbot, das es immer noch nicht gibt. Und deswegen mache ich mich dafür stark, dass wir einen Schritt weitergehen, weg von einer Diskussion über ungeliebte Konkurrenz hin zu einer Diskussion, wie die Versorgungsqualität sichergestellt werden kann. Ein Sicherstellungsauftrag für die Apothekerkammern als untergesetzlicher Normengeber könnte ein Weg sein. Dann könnten die Apotheker definieren, wer unter welchen Prämissen an der Versorgung teilnimmt.
Engelen warnt vor Ideenlosigkeit und Wagenburgmentalität
DAZ.online: Kennen Sie eigentlich das Positionspapier des Bundesverbandes Deutscher Apothekenkooperationen? Der Kooperationsverband hat dort Positionen aufgeschrieben, die nicht weit von Ihnen entfernt sein dürften…
Engelen: Grundsätzlich wundere ich mich erst einmal, dass die ABDA dem Vorsitzenden des BVDAK, Herrn Dr. Hartmann den Vortritt gelassen hat, sich zu positionieren. Ich stimme Herrn Hartmann gewiss nicht in allen Punkten zu, halte aber sein 11-Punkte-Papier für einen mutigen Schritt in die richtige Richtung. Das Papier zeigt auf, dass der Berufsstand die gesellschaftliche Entwicklung mit begleiten will und nicht in Ideenlosigkeit und Wagenburgmentalität verharren will. Mit solchen Kollegen lohnt es zu streiten und sich auseinanderzusetzen.
Sollte die ABDA abgeschafft werden?
DAZ.online: Ihre Kammer ist ja dafür bekannt, kritisch mit der ABDA umzugehen. Schon mehrfach wurde der ABDA-Haushaltsentwurf kritisiert. Es gab sogar Zeiten, in denen über eine Mitgliederbefragung zum ABDA-Austritt gesprochen wurde. Sind Sie wirklich für eine Abschaffung der ABDA?
Engelen: Nein definitiv nicht. Ich bin ein Verfechter einer starken Vertretung für den Berufsstand in Berlin. Ich stelle mir jedoch die Frage, ob die ABDA überhaupt in der jetzigen politischen Konstellation Einflussmöglichkeiten hat, im Interesse des Berufsstands aufzutreten. Ein Selbstzweck sollte und darf die ABDA auf keinen Fall sein. Sollte sie jedoch, was wir alle erwarten, politischen Einfluss haben, müssen jetzt endlich klare Botschaften an Politik und Gesellschaft gegeben werden.
5 Kommentare
Niemand merkt....
von Reinhard Rodiger am 26.06.2018 um 23:43 Uhr
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Die ABDA muss liefern...
von Ulrich Ströh am 26.06.2018 um 21:31 Uhr
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Zünftische Machtphantasien
von Wolfgang Müller am 26.06.2018 um 21:05 Uhr
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AW: Zünftische Machtphantasien
von Christiane Patzelt am 27.06.2018 um 16:46 Uhr
Danke Lutz!
von Christiane Patzelt am 26.06.2018 um 18:03 Uhr
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