Infektionen durch Zecken

Lyme-Borreliose erkennen und behandeln

Stuttgart - 19.06.2018, 17:40 Uhr

Erythema migrans beziehungsweise die Wanderröte sind die häufigsten Symptome einer Lyme-Borreliose. (Foto: imago)

Erythema migrans beziehungsweise die Wanderröte sind die häufigsten Symptome einer Lyme-Borreliose. (Foto: imago)


Therapie der Lyme-Borreliose

Kommt es tatsächlich zu einer klinisch manifesten Infektion mit Borrelien und einer Lyme-Borreliose ist eine antibiotische Therapie unabdingbar. Liegt ein typisches klinisches Erythema migrans vor, sollte unverzüglich mit der Antibiose begonnen werden. Bei kutaner Lyme-Borreliose stellen Doxycyclin und Amoxicillin die Arzneimittel der Wahl dar. Erwachsene erhalten bei solitärem Erythema migrans

  • Doxycyclin 2 x 100 mg oder 1 x 200 mg für 10 bis 14 Tage
  • Amoxicillin 3 x 500-1000 mg für 14 Tage.

Bei multiplen Erythema migrantia erhöht sich die Therapiedauer auf jeweils 14 bis 21 Tage. Alternative Antibiotika sind Cefuroximaxetil oder Azithromycin.

Antibiotika bei Neuroborreliose

Bei Neuroborreliose bestehen „unter Nutzen-Risiko-Abwägung an der Indikation für eine antibiotische Behandlung keine Zweifel, zumal die Symptomrückbildung beschleunigt und der Entwicklung von Spätmanifestationen entgegengewirkt werden kann“, erklärt die Leitlinie Neuroborreliose. Eine antibiotische Therapie der Neuroborreliose erfordert liquorgängige Antiinfektiva. Als Mittel der Wahl gelten intravenöse Beta-Laktam-Antibiotika – Penicillin G, Ceftriaxon, Cefotaxim – oder gleichwertig orales Doxycyclin. Bei früher Neuroborreliose empfehlen die Experten eine Therapiedauer von 14 Tagen.

  • Doxycyclin 2-3 x 100 mg oder 1 x 200-300 mg p.o. für 14 Tage
  • Ceftriaxon 1 x 2 g i.v. für 14 Tage
  • Cefotaxim 3 x 2 g i.v. für 14 Tage
  • Penicillin G 4 x 5 MIO IE i.v. für 14 Tage

Hinsichtlich der einzusetzenden Wirkstoffe gilt das gleiche für dir Therapie einer chronischen Neuroborreliose, sprich intravenös Penicillin G, Ceftriaxon, Cefotaxim oder orales Doxycyclin. Hier erhöht sich die Therapiedauer auf 14 bis 21 Tage.

Die Auswahl des passenden Antibiotikums orientiert sich am Patienten. Faktoren, die es zu berücksichtigen gilt, sind Penicillinallergien, Präferenz einer oralen Therapie, Alter, Schwangerschaft, Applikationshäufigkeit.



Celine Müller, Apothekerin, Redakteurin DAZ.online (cel)
redaktion@daz.online


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