DAZ.online-Themenwoche Digitalisierung

Arzneimittel-Drohnen kämpfen mit Startproblemen

München - 08.06.2018, 16:30 Uhr

Amazon und DHL haben sie schon getestet: Paket-Lieferung per Drohne. In einigen Ländern gibt es auch erste Versuche, Arzneimittel per Drohne zu verschicken. (Foto: Imago)

Amazon und DHL haben sie schon getestet: Paket-Lieferung per Drohne. In einigen Ländern gibt es auch erste Versuche, Arzneimittel per Drohne zu verschicken. (Foto: Imago)


Viele Verbraucher offen für Drohnen

An den Verbrauchern scheint eine mögliche Arzneimittelbelieferung per Drohne jedenfalls nicht zu scheitern. So hat der Digitalverband Bitkom  2016 in einer Umfrage ermittelt, dass 43 Prozent der Befragten offen seien für die individuelle Warenlieferung aus der Luft. Noch stärker sei das Interesse an der Lieferung eiliger Arzneimittel per Drohne. So würde jeder vierte Befragte (24 Prozent) auf jeden Fall Drohnen in Anspruch nehmen, um sich eilige Medikamente liefern zu lassen, 21 Prozent können sich das vorstellen. Insgesamt hätten damit fast 45 Prozent Interesse an Arzneimittel-Drohnen.

Das Magazin Forbes weist übrigens darauf hin, dass eine Branche in der Drohnenbelieferung von „Drugs“ bereits sehr weit sei – die Drogenindustrie. Mehrere Kartelle würden die unbemannten Flugobjekte dazu nutzen, um illegale Medikamente wie Methamphetamine und andere Narkotika über die Köpfe der Behörden hinweg zu den Empfängern zu fliegen.

Möglich, dass in einigen Jahren auch legale Arzneimittel ordnungsgemäß per Lufttaxi zum Patienten kommen und das Szenario von „Amazon Exclusive Prime Air“ damit Wirklichkeit wird. Zipline, das US-Start-Up, will nach eigenen Angaben jedenfalls noch in diesem Jahr einen mit der US-Luftfahrtbehörde FAA abgestimmten Pilotversuch auf dem Heimatmarkt starten.



Thorsten Schüller, Autor DAZ.online
redaktion@daz.online


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1 Kommentar

Bedrohung durch Arzneimitteabwurf bei Drohnenbelieferung!?

von Heiko Barz am 09.06.2018 um 18:41 Uhr

Befriedigung eines durch digitale Phantasien erzeugten Spieltriebs.
Abwerfen des Medikamentes vor der Lieferadresse?
Ade, Arzneimittelsicherheit!
Was wird denn die beschriebene Schmerztablettenlieferung via Drohe kosten? Bisher unkalkulierbar!
Vorschlag: Anruf beim Dienstapotheker, während dieser das Arzneimittel bearbeitet und verpackt steht die bestellte Taxe vor der Tür, danach direkte BeLieferung von Hand zu Hand an der Adressentür des Auftraggebers. Datenschutz?
Das Problem, um das sich eigentlich alles dreht, ist, dass der Besteller die auflaufenden Kosten der Lieferkette natürlich nicht bezahlen wird. Und man stelle sich vor, es käme noch eine Nachttaxe obendrauf. Um Gottes Willen!

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