VZA-JahrestaGung

Zyto-Apotheker fordern DAV zur Kündigung der Hilfstaxe auf

Berlin - 20.03.2018, 13:00 Uhr

VZA-Präsident Dr. Klaus Peterseim: „Keinem Patienten ist damit gedient, wenn die
Apotheken Verlustgeschäfte machen“. (Foto: Chris Hartlmaier)

VZA-Präsident Dr. Klaus Peterseim: „Keinem Patienten ist damit gedient, wenn die Apotheken Verlustgeschäfte machen“. (Foto: Chris Hartlmaier)


Nachdem sich Deutscher Apothekerverband (DAV) und GKV-Spitzenverband nicht auf neue Preise für parenterale Zubereitungen aus onkologischen Fertigarzneimitteln einigen konnten, entschied im Januar die Schiedsstelle. Doch dieser Beschluss zur Anlage 3 der Hilfstaxe sorgt für Unmut unter den Apothekern. Der Verband Zytostatika herstellender Apothekerinnen und Apotheker (VZA) hat den DAV nun aufgefordert, die Hilfstaxe zu kündigen.

Der Schiedsstellenbeschluss zur Hilfstaxe bereitet den betroffenen Apotheken große Probleme – das wurde bei der Jahrestagung des Verbands Zytostatika herstellender Apothekerinnen und Apotheker (VZA) am 16. und 17. März in Berlin deutlich. Hier wurde ein einstimmiger Beschluss gefasst, der den DAV nachdrücklich auffordert, die Anlage 3 der Hilfstaxe unverzüglich zu kündigen. „Der Schiedsspruch hat das Zeug dazu, die Herstellung von Zytostatika zum Verlustgeschäft zu machen. Es geht jetzt um wirtschaftliche Schadensbegrenzung“, erklärte VZA-Präsident Dr. Klaus Peterseim.

Spannungen zwischen DAV und VZA

Der VZA kündigte an, ein erweitertes, statistisch abgesichertes Gutachten über die Kosten der Herstellung von Sterilrezepturen in den Zyto-Apotheken erstellen zu lassen – um auskömmliche Arbeitspreise zu erreichen und die wirtschaftlichen Risiken bei der Vergütung angemessen berücksichtigt zu bekommen. Leider gebe es im DAV viel Skepsis und Ressentiments gegenüber dem VZA und einer engen Zusammenarbeit, heißt es in der Pressemitteilung des Zyto-Verbands. Anders als bei früheren Jahrestagungen war diesmal auch kein Vertreter des DAV erschienen.

Doch im Fall der Hilfstaxe sind die Zyto-Apotheker auf die zuständige Verhandlungskommission des DAV angewiesen. „Es sind Schritte erforderlich, dem DAV auf Augenhöhe zu begegnen und dessen Schlagkraft und Durchsetzungsfähigkeit zu stärken“, erklärt Peterseim diplomatisch. Dazu müssten auch die Landesapothekerverbände mit ins Boot genommen werden.



Kirsten Sucker-Sket (ks), Redakteurin Hauptstadtbüro
ksucker@daz.online


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