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Stoffwechselerkrankungen
Typ-1-Diabetes tritt öfter erst im Erwachsenenalter auf
Der genetisch bedingte Typ-1-Diabetes kommt offensichtlich häufiger erst im mittleren Lebensalter zum „Ausbruch“ als bisher angenommen. Das haben Forscher aus Exeter mit Hilfe einer groß angelegten Analyse von Risikogenen bei britischen Patienten ermittelt.
Der genetisch bedingte Typ-1-Diabetes ist normalerweise eine Erkrankung, die sich erstmals im Kinder-und Jugendalter manifestiert. Die Betroffenen haben eine schwere Insulininsuffizienz und sind direkt insulinpflichtig. Demgegenüber wird der „erworbene“ Typ 2-Diabetes zunächst mit Lebensstiländerungen und oralen Antidiabetika angegangen.
Die korrekte Diagnose eines Typ-1-Diabetes bei jungen Menschen (< 20 Jahre) ist in der Regel unkompliziert, da die meisten (≥ 85 Prozent) der Diabetes-Fälle in dieser Population auf den Typ 1 entfallen. Bei Erwachsenen, die älter als 30 Jahre sind, ist die Identifizierung der Typ-1-Diabetiker dagegen eine Herausforderung, weil die Prävalenz des Typs 2 hier erheblich höher ist. Deswegen soll es hier häufiger zu Fehlern bei der Einstufung kommen.
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Bislang gibt es wenige Studien dazu, wie häufig sich der Typ-1-Diabetes erstmals im Erwachsenen-Alter manifestiert. Britische Forscher von der Universität Exeter haben sich dieser Fragestellung angenommen und eine Methode gefunden, mit der die Rate auf der Basis von Daten zur genetischen Veranlagung abgeschätzt werden kann. Die Ergebnisse ihrer Studie wurden in der Fachzeitschrift „Lancet Diabetes Endocrinology“ publiziert.
Die Wissenschaftler aus Exeter machten sich hierzu einen genetischen Risiko-Score zunutze, der auf 29 gängigen Gen-Varianten beruht. Mit Hilfe dieses Scores analysierten sie Daten von knapp 380.000 hellhäutigen Europäern im Alter bis zu 60 Jahren aus der UK Biobank und teilten sie unterhalb und oberhalb des medianen Scores in zwei gleich große Gruppen mit einer hohen oder einer niedrigen genetischen Empfänglichkeit für einen Typ-1-Diabetes ein. Den Typ-1-Diabetes definierten sie genetisch als zusätzliche Diabetes-Fälle in der Gruppe mit dem höheren Risiko gegenüber der Gruppe mit dem niedrigeren Risiko.
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