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Was sagen die Honorar-Gutachter zum Versandhandel?

Berlin - 13.12.2017, 11:50 Uhr

Das Honorar-Gutachten des BMWi enthält mehrere Passagen zum Versandhandel. Welche Schlussfolgerungen treffen die Gutachter? (Foto: BVDVA)

Das Honorar-Gutachten des BMWi enthält mehrere Passagen zum Versandhandel. Welche Schlussfolgerungen treffen die Gutachter? (Foto: BVDVA)


Marktanteil der EU-Versender

Aber schon in der Anmoderation des betreffenden Kapitels zum EuGH-Urteil stellen die Gutachter klar, wie sie zu dem Thema stehen. Denn sie erklären: „Dieses Urteil kam (…) unter anderem gerade deshalb zustande, weil eine Bedrohung der flächendeckenden Versorgung durch einen Preiswettbewerb europäischer Anbieter gerade nicht nachweisbar war.“ Schließlich wertete die Agentur einige Zahlen aus und stellte gewisse Szenarien auf, bei denen Die EU-Versandhändler ihre Umsatzanteile in unterschiedlichem Ausmaß ausweiten könnten. Das Ergebnis:


„Über die Marktanteile der europäischen Versandhändler ist zu sagen, dass selbst, wenn sie mittelfristig einen Marktanteil von 21 Prozent erreichen würden, der Einfluss auf die oben beschriebene Ausgangslage vergleichsweise gering ist. Das liegt daran, dass mit einem geringeren Umsatz auch geringere Kosten verbunden sind, sobald ein Grundlevel der Ausstattung erreicht ist.“


Auch diese Analyse dürfte viele Apotheker verärgern. Denn konkret bedeutet das: Wenn der Versandhandel wächst, machen die Apotheken weniger Umsatz. Und dadurch, dass sie kleiner werden, müssen sie beispielsweise weniger Mitarbeiter beschäftigen, somit verringern sich die Kosten.

Die Gutachter folgen auch dem EuGH, der in seinem Urteil erklärt hatte, dass der Preis nur eine Wettbewerbskomponente darstelle. „Selbst im offenen Preiswettbewerb“ beim OTC-Versand liege der Versandanteil derzeit nur bei 21 Prozent. Und so kommt die Agentur 2HM zu dem Schluss:


„Aufgrund der Tatsache, dass Arzneimittel in der Regel nicht vom Patienten selbst bezahlt werden, es im Preiswettbewerb daher immer nur um Boni geht und nicht der gesamte Preis im Wettbewerb steht sowie die mit der Rezepteinlösung verbundenen Dringlichkeit ist zwar nicht davon auszugehen, dass in Bezug auf rezeptpflichtige Medikamente eine ebensolche oder schnellere Marktentwicklung zu beobachten sein wird, jedoch lassen sich die technologischen Entwicklungen und das Einkaufsverhalten der Bevölkerung nur sehr begrenzt voraussagen.“




Benjamin Rohrer, Chefredakteur DAZ.online
brohrer@daz.online


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2 Kommentare

SPD

von Dr.Diefenbach am 13.12.2017 um 14:47 Uhr

Ich erinnere daran,dass vor einigen Jahren SPD -Mitgleder,die relevant für die Gesundheitspolitik waren,ggf.noch sind,die These vertraten (vertreten?),man könne ruhig die gewachsenen Strukturen erst mal zerstören,dann "neue'"Ideen installieren und man würde später sehen,ob es "besser"wäre als alte Wege.Und das kam zu einer Zeit,in der die wirtschaftliche Dynamik der Apotheken nach oben zeigte.ALSÖ:Der typische Neid-Effekt,den unsere Gesellschaft ja als ein mentales Standbein besitzt.Und so nimmt man in Kauf,dass möglicherweise viele Menschen ihren Arbeitsplatz einbüßen.Was ich so irre finde:In den meisten offiziellen Berufseigenen Verlautbarungen liest man,die"Kollegen planten Neueinstellungen".Ist wirklich noch Platz für gesundbeterische Maßnahmen.HIER im Forum wird dauernd gerechnet-WO ist endlich die Analyse aus Berlin???Es MUSS doch mal vorgeführt werden,was es wirklich heißt,wenn das 2Hm -Ding auch nur in Teilen umgesetzt würde???In keiner anderen Berufsgruppe findet eine solch unglaubliche Gängelei statt.Und es zeigt sich,dass die Strategie unserer Gegner,von "Partnern"rede ich nicht mehr,VOLL aufgeht :Man hat uns über Jahre hinweg mit immer neuem Schwachsinn eingedeckt:Telefonnummern prüfen,Unterschriften und Kreuzchen entschlüsseln,Prä-und weiteres Qualifizieren...-wir haben einfach alles gemacht.Weil es "ja nicht anders ging' und wir "staatsbürgerlich "mitarbeiten.Wie lange noch?1

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Vernichtungsfeldzug

von Karl Friedrich Müller am 13.12.2017 um 12:28 Uhr

Das ist alles auf dem Mist der SPD gewachsen.
Wir hätten bei der Bundestagswahl entschieden gegen diese Partei vorgehen müssen.
Dazu war man nicht bereit, weil man zu ängstlich war und ignoriert hat, welche Gegner wir haben, der nichts weniger als unsere Vernichtung im Sinn hat.
Das rächt sich jetzt

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