Nicht immer Antibiotika, nicht immer Ciprofloxacin
Somit: Nicht jede akute Exazerbation einer chronischen Bronchitis bedarf einer antibiotischen Therapie. Auch wenn rund der Hälfte aller Exazerbationen bei COPD ein infektiöses Geschehen zugrunde liegt, sind dennoch viele viraler Genese. Neben dem Respiratory Syncytial Virus (RSV) sind dies vor allem Rhino-, Corona- und Adenoviren. In den selteneren Fällen bakteriell bedingter Exazerbationen bei COPD beteiligen sich vorwiegend Haemophilus influenzae, Streptococcus pneumoniae, Moraxella catarrhalis, Enterobactericeae und Pseudomonas aeruginosa am Infektionsgeschehen.
Als Antibiotika der ersten Wahl sieht die Paul-Ehrlich-Gesellschaft für ambulant behandelbare COPD-Patienten:
- Amoxicillin 3 x 1000 mg (> 70 kg) / 3 x 750 mg (< 70 kg) für 7 Tage oder
- Makrolide
- Azithromycin 1 x 500 mg für 3 Tage
- Clarithromin 2 x 500 mg für 7 Tage
- Roxithromycin 1 x 300 mg für 7 Tage oder
- Tetracyclin Doxycyclin 1 x 200 mg initial, dann 1 x 200 mg (70 kg) / 1 x 100 mg (< 70 kg) für 7 Tage.
Makrolide sind insbesondere dann sinnvoll, wenn atypische Erreger wie Mycoplasma pneumoniae, Chlamydia pneumoniae oder Legionella pneumoniae vorliegen.
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