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Halbjahres-Zahlen 2017
Kassen-Ausgaben für EU-Versender steigen um 13,5 Prozent
Die Ausgaben der Gesetzlichen Krankenversicherung für Arzneimittel im ausländischen Versand sind im ersten Halbjahr 2017 um 13,5 Prozent gegenüber dem ersten Halbjahr 2016 gestiegen. Das entspricht einer Steigerung von knapp 24 Millionen Euro. Der Anteil der EU-Versender am Rx-Gesamtmarkt ist aber gleichbleibend klein.
DAZ.online liegt ein Mitteilungspapier der ABDA an ihre Mitgliedsorganisationen vor, in dem sich die Standesvertretung mit der wirtschaftlichen Situation der Apotheken im ersten Halbjahr 2017 beschäftigt. Die ABDA weist unter anderem auf die Ausgaben der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) für Arzneimittel hin und verweist dabei auf die Statistik des Bundesgesundheitsministeriums (BMG) über die vorläufigen Rechnungsergebnisse der GKV, die sogenannten KV45-Zahlen. Demnach sind die Arzneimittelausgaben der Kassen in den ersten sechs Monaten des Jahres 2017 um 3,2 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum gestiegen. Pro Versichertem betrug der Anstieg allerdings nur 2,0 Prozent. Ein Teil des Anstieges beruht also auf der größeren Zahl von Versicherten.
Aus berufspolitischer Sicht sind die Arzneimittelausgaben der GKV über den ausländischen Versandhandel besonders interessant. Diese werden vom BMG gesondert ausgewiesen. Im Vergleich zum ersten Halbjahr 2016 stiegen sie von 175,7 Millionen Euro auf 199,4 Millionen Euro, also um 13,5 Prozent und damit wesentlich stärker als die gesamten Arzneimittelausgaben der GKV. Ihre Umsätze wuchsen demnach mehr als viermal so stark wie die gesamten GKV-Arzneimittelausgaben. Der Anteil der EU-Versender ist allerdings mit 1,1 Prozent der Arzneimittelausgaben der GKV weiterhin gering.
EU-Versand: Plus 13,5 im ersten Halbjahr
Der Vergleich der ersten Halbjahre 2016 und 2017 erscheint besonders interessant, weil das EuGH-Urteil zur Preisbindung im Oktober 2016 erging. Im ersten Halbjahr 2017 wirkten daher die Boni der ausländischen Versender, die im ersten Halbjahr 2016 noch nicht angeboten wurden. Im gesamten Jahr 2016 gab die GKV gemäß BMG-Angaben 366,5 Millionen Euro für Arzneimittel von ausländischen Versendern aus.
Allerdings waren die EU-Versender schon einmal so stark: Im Jahr 2014 hatten DocMorris und Co. insgesamt 406 Millionen Euro von den Krankenkassen erhalten. In den vergangenen Jahren, also nach der Entscheidung des Gemeinsamen Senats zu Rx-Boni und der gesetzlichen Klarstellung, dass es keine Rx-Boni aus dem Ausland geben darf, waren die Kassenausgaben für die EU-Versender stark rückläufig. 2015 hatten die Versender noch 384 Millionen Euro eingenommen, im vergangenen Jahr waren es dann 367 Millionen Euro.
1 Kommentar
Lohnrunde ???
von Zahlendreher am 16.10.2017 um 8:15 Uhr
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