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Johann-Magnus von Stackelberg (GKV-Spitzenverband) im Interview
Inhabergeführte Apotheke oder Kette? „Das ist nachrangig!“
Großkonzern statt Apotheke: wie profitiert der Patient davon?
DAZ.online: Der GKV-Spitzenverband ist die politische Vertretung der Krankenkassen in Berlin. Die Krankenkassen wiederum kümmern sich um eine möglichst optimale Versorgung ihrer Versicherten. Wie können Versicherte davon profitieren, wenn sie ihre Arzneimittel aus den Händen eines Großkonzernes erhalten anstatt von einem unabhängigen Apotheker?
Von Stackelberg: Die Diskussion wird aus meiner Sicht derzeit viel zu sehr aus der Perspektive der Leistungserbringer geführt. Mein Eindruck ist, dass die Bedürfnisse der Patientinnen und Patienten leider kaum eine Rolle spielen. Hier muss die Diskussion vom Kopf auf die Füße gestellt und endlich aus Patientenperspektive gedacht werden. Wie die Versorgung in Zukunft konkret aussehen wird, sollte sich im Wettbewerb entscheiden. Ich gehe davon aus, dass die Vor-Ort-Apotheke auch künftig eine wichtige Rolle bei der Abgabe von Arzneimitteln spielen wird. Entscheidend ist, dass die Patientinnen und Patienten gut versorgt und beraten werden. Ob es sich nun um eine Kette oder eine inhabergeführte Apotheke handelt, ist dabei nachrangig. Ein Verbot, wie es heute durch das Mehr- und Fremdbesitzverbot für Apotheken gegeben ist, stellt jedoch eine Behinderung des Wettbewerbs dar.
„Das Mehr- und Fremdbesitzverbot für Apotheken stellt eine Behinderung des Wettbewerbs dar."
DAZ.online: Die Apothekenzahl ist auf dem tiefsten Stand seit 1988 angekommen. Der GKV-Spitzenverband hat das mehrfach als unbedenklich bezeichnet. Ab welcher Zahl würden auch Sie denn Alarm schlagen? Wie weit muss die Zahl noch sinken?
Von Stackelberg: Im internationalen Vergleich weist Deutschland nach wie vor eine hohe Apothekendichte auf. Die letzten OECD-Zahlen zeigen, dass wir uns im Mittelfeld bewegen. Insofern kann man bei der derzeitigen Entwicklung nicht von Weltuntergangsszenarien sprechen. Über die Frage, was eine bedarfsgerechte Versorgung ausmacht, diskutieren wir auch in anderen Versorgungsbereichen zum Beispiel bei den niedergelassenen Ärzten. Mit dem wesentlichen Unterschied, dass es hier eine Bedarfsplanung gibt. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es Wunsch der Apothekerschaft ist, dass wir solche Modelle aus anderen Bereichen übernehmen.
12 Kommentare
Der Mann hat natürlich recht...
von Christian Becker am 28.08.2017 um 7:29 Uhr
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AW: Apothekensterben
von Holger am 28.08.2017 um 8:34 Uhr
online Krankenversicherung
von Hermine Minges am 27.08.2017 um 22:59 Uhr
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An die Kette ?
von Reinhard Rodiger am 26.08.2017 um 16:31 Uhr
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GKV - schäbig bis ins Mark betriebswirtschaftlich ignorant
von Ratatosk am 25.08.2017 um 18:55 Uhr
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Dann wollen wir mal hoffen,
von Rita Längert am 25.08.2017 um 11:31 Uhr
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AW: Dann wollen wir mal hoffen
von Christian Becker am 26.08.2017 um 11:07 Uhr
warum
von Karl Friedrich Müller am 25.08.2017 um 10:46 Uhr
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Letzte Frage
von Mathias Mallach am 25.08.2017 um 10:03 Uhr
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Apothekenketten
von Dr. Radman am 25.08.2017 um 9:59 Uhr
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Nachrangig
von Anita Peter am 25.08.2017 um 7:49 Uhr
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AW: Egal?
von Holger am 28.08.2017 um 8:39 Uhr
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