- DAZ.online
- News
- Spektrum
- Wieder Masernausbruch in ...
Masern: Besonders gefährdet sind Kinder, die sich im ersten Lebensjahr infizieren
Eine zweite gefürchtete Komplikation ist die subakute sklerosierende Panenzephalitis (SSPE). Eine Spätkomplikation, die sich vier bis zehn Jahre nach überstandener Infektion manifestiert. Neueren Zahlen zufolge scheint sie vor allem bei Kindern deutlich häufiger aufzutreten, als man bislang dachte. Während die Gesamtinzidenz etwa auf vier bis elf SSPE-Fälle pro 100.000 Masernerkrankungen beziffert wird, liegt sie bei unter Fünfjährigen deutlich höher. In diesem Alter erkrankt aktuellen Zahlen zufolge im Durchschnitt eines von 3.300 Kindern nach eine Maserninfektion an SSPE. Besonders gefährdet sind Kinder, die sich im ersten Lebensjahr infizieren, wenn sie für die Masernimpfung noch zu jung sind. Die Erkrankung beginnt mit psychischen und intellektuellen Veränderungen, dann entwickelt sich ein progredienter Verlauf mit neurologischen Störungen und Ausfällen bis hin zum Verlust zerebraler Funktionen. Die Prognose ist immer ungünstig.
Die WHO gibt für entwickelte Ländern die Letalität der Masern mit 0,05 Prozent bis 0,1 Prozent an. Zieht man die Zahlen aus Deutschland aus den Jahren 2001 bis 2012 heran, kommt man auf einen Todesfall pro 1000 Erkrankte. Vor 1980, vor Einführung allgemeiner Impfaktionen, starben weltweit fast 2,6 Millionen Menschen pro Jahr an Masern.
Masern sind eine der ansteckendsten Krankheiten überhaupt. Die Erreger werden sowohl durch das Einatmen infektiöser Tröpfchen, die beim Sprechen, Husten oder Niesen verbreitet werden, übertragen als auch durch Kontakt mit infektiösen Sekreten übertragen. Bereits kurzer Kontakt mit dem Masernvirus führt bereits zu Ansteckung – und zwar in nahezu 100 Prozent der Fälle. Bei ungeschützten Personen bricht die Erkrankung auch bei nahezu 100 Prozent aus.
0 Kommentare
Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.