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BVDVA-Chef Christian Buse
„Apotheker brauchen mehr Handlungsspielraum“
Pragmatisch und charmant: Der SPD-Bonus-Deckel
DAZ.online: Sie setzen auf Solidarität. Aber sind Rx-Boni, die Sie ja einfordern, solidarisch? Doch eher das Gegenteil, oder?
Buse: Nein. Rx-Boni sind eine Entlastung für chronisch Kranke. Grundsätzlich sollte der Apotheker mehr Handlungsspielraum haben. In der Versorgung von Krankenhäusern oder Rettungsdiensten spielt der einheitliche Apothekenabgabepreis seit Jahren keine Rolle und es wird doch niemand ernsthaft behaupten, dass die Versorgung des Notarztes mit Arzneimitteln dadurch gefährdet wurde.
DAZ.online: Und genau deswegen wünschen Sie sich ein Höchstpreismodell, bei dem die Apotheker innerhalb eines gewissen Korridors selbst für einen Preis entscheiden können…
Buse: Genau. Wir haben uns das ja auch nicht ausgedacht. 2006 war das schon fast beschlossene Sache einer Großen Koalition, es gibt eine Bundesdrucksache dazu.
DAZ.online: Eine ähnliche Lösung schlägt die SPD vor. Der Versandhandel soll erhalten bleiben, gleichzeitig soll im Sozialrecht festgehalten werden, dass Rx-Boni innerhalb eines gewissen Preis-Korridors erlaubt sind…
Buse: Wir finden das von Teilen der SPD vorgeschlagene Modell sehr pragmatisch und charmant. Über das Sozialrecht könnte man Rx-Boni gedeckelt zulassen, so dass Apotheken einen gewissen Handlungsspielraum bekommen und die Chroniker ihre Entlastung behalten. Mit dem Boni-Deckel könnte man auch sicherstellen, dass sich niemand an Rx-Boni bereichert. Denn läge der Boni-Deckel beispielsweise bei 2,50 Euro, müsste man in der Regel schon mehrere hundert Rezepte einreichen, um sich wirklich über seine bereits geleistete Zuzahlung hinaus zu bereichern.
DAZ.online: Ihre Forderungen zur künftigen Apothekenhonorierung ähneln stark den Vorschlägen von DocMorris. Dabei ist DocMorris doch eigentlich nichts anderes als ein Konkurrent für Sie…Wie finden Sie es denn beispielsweise, dass deutsche Versandapotheken auch alle Nacht- und Notdienste leisten müssen, DocMorris deutsche Patienten aber ohne solche Dienste beliefern kann?
Buse: Uns ist kein konkreter Vorschlag von DocMorris bekannt. Der Ball liegt nach dem Urteil jetzt auch bei uns. Grundsätzlich ist es doch einfach gar nicht möglich, dass ausländische Anbieter hierzulande Nacht- und Notdienste erbringen. Dann sollen sie aber bitte, und das tun diese Anbieter schon jetzt, zur finanziellen Ausstattung des Nacht- und Notdienstfonds beitragen. Wenn es nach unserem Vorschlag geht, nicht nur technisch, sondern auch faktisch. Aber auch große deutsche Apotheken würden sich gemessen am Umsatz (Packungszahl) stärker engagieren.
DAZ.online: Danke für das Gespräch!
9 Kommentare
Docmorris und BVDVA
von Marius am 26.01.2017 um 19:01 Uhr
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Falsche Fragen
von Andreas B am 26.01.2017 um 12:52 Uhr
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Herr Buse "schiebt Wasser die Wand hoch".
von Christian Timme am 26.01.2017 um 1:20 Uhr
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Klare Sprache
von Reinhard Rodiger am 25.01.2017 um 20:36 Uhr
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AW: Klare Sprache von Wasserschiebern die nicht schwimmen können.
von Christian Timme am 26.01.2017 um 3:01 Uhr
Schön verpackte Lügen
von Anita Peter am 25.01.2017 um 20:21 Uhr
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EuGH
von Dr. Radman am 25.01.2017 um 18:11 Uhr
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Jeder Frosch sitzt in seinem eigenen Teich
von Christiane Patzelt am 25.01.2017 um 17:47 Uhr
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Verlogener Blender...
von Michael Weigand am 25.01.2017 um 17:47 Uhr
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