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Legt die SPD in Sachen Rx-Versandverbot eine Kehrtwende hin? In den vergangenen Monaten hatten sich die Sozialdemokraten im Bundestag entschieden gegen ein Verbot ausgesprochen. Eine Äußerung des stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden Karl Lauterbach deutet nun auf eine Kursänderung hin – aber auch auf eine neue Bedingung.
Will Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) seinen Referentenentwurf zum Rx-Versandhandelsverbot durchbringen, braucht er bald Klarheit. Damit der Bundestag das Gesetz noch in dieser Legislaturperiode verabschieden kann, müssten sich die Regierungsfraktionen in den kommenden Wochen auf einen gemeinsamen Kurs einigen – schließlich steht ein langwieriges Notifizierungsverfahren an, bei dem die EU-Kommission und alle anderen EU-Staaten gegen das Verbot protestieren könnten.
Sah es in den vergangenen Wochen eher nach Uneinigkeit und Streit in dieser Sache aus, stellt SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach seinem Koalitionspartner nun aber einen Kompromiss in Aussicht: Auf dem Nachrichtendienst Twitter teilte Lauterbach am heutigen Samstagabend mit, dass das Rx-Versandverbot „nur möglich“ sei, wenn Patientenzuzahlungen in der Apotheke für Chroniker grundsätzlich entfielen. Wörtlich schrieb der SPD-Politiker: „CDU will Versandhandelsverbot für Apothekerlobby. Patienten verlören Boni für Zuzahlung. Für SPD nur möglich, wenn Zuzahlung für Chroniker ganz wegfiele.“
Wohin will Lauterbach beim Versandhandel?
Natürlich handelt es sich dabei „nur“ um einen Tweet in
einem sozialen Netzwerk, der Lauterbachs Privatmeinung darstellt und nicht zwangsläufig
auch der Meinung aller anderen SPD-Gesundheitspolitiker im Bundestag
entspricht. Auf Nachfrage äußerte sich Lauterbach zunächst nicht dazu, ob sein Tweet bedeute, dass er dem Rx-Versandverbot unter diesen Bedingungen zustimmen würde.
Aus inhaltlicher Sicht könnte diese Aussage Lauterbachs allerdings für die Apotheker noch an Bedeutung gewinnen und kommt zudem völlig überraschend. Schließlich hatte der Fraktionsvize in den vergangenen Wochen heftige Kritik an den Forderungen der ABDA und dem Vorgehen des Bundesgesundheitsministers geäußert. Man könne nicht alle Menschen zwingen, in die Apotheke zu gehen. Vielmehr sei der Versandhandel wichtig für Chroniker, auch von Rx-Boni könnten diese profitieren, hatte Lauterbach gesagt. Gewissermaßen als Kompensation schlug er ein Beratungshonorar für Apotheker vor, das die Pharmazeuten kassieren dürfen, wenn sie Beratungskabinen einrichten.
8 Kommentare
lauerbach und sein verstaendnis von apotheken
von christian becker am 17.01.2017 um 4:46 Uhr
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Zwischen den Zeilen lesen ... oder Pennerkurs?.
von Christian Timme am 15.01.2017 um 18:18 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 2 Antworten
AW: Zwischen den Zeilen lesen ... oder
von Frank Zacharias am 16.01.2017 um 12:00 Uhr
AW: Zwischen den Zeilen lesen ... oder lesen können?
von Christian Timme am 17.01.2017 um 12:10 Uhr
Der Knackpunkt
von Brigitte Hillner am 15.01.2017 um 15:12 Uhr
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Außerdem...
von Michael Staesche am 15.01.2017 um 11:35 Uhr
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Lauterbach
von Hermann Eiken am 15.01.2017 um 1:26 Uhr
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AW: Inkassoknechte
von Bernd Jas am 15.01.2017 um 10:41 Uhr
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