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Geplante Liberalisierung
2008, also ein Jahr vor dem Gesetz, legte die Kommission ihre Ergebnisse vor und empfahl der Regierung, möglichst großen Unternehmen den Eintritt in den schwedischen Markt zu erlauben, damit diese gegenüber den Großhändlern und Pharmaunternehmen bessere Verhandlungschancen hätten. Dieser Empfehlung folgte der Gesetzgeber weitestgehend: Seit dem Sommer 2009 dürfen leidglich Ärzte und Pharmaunternehmen keine Apotheken gründen – sonst ist jede private und juristische Person dazu berechtigt. Auch die Anforderungen für die Leitung an eine Apotheke wurden herabgesenkt: Das große, fünfjährige Pharmaziestudium ist dazu nicht mehr notwendig, sondern nur noch ein Bachelor-Abschluss mit dem Titel „Rezeptionist“.
Beim Verkauf der Apoteket-Standorte setzte der Gesetzgeber jedoch auf Vielfalt: Etwa die Hälfte der 930 Apotheken wurde sofort an große Kettenunternehmen verkauft. Apotek Hjärtat übernahm mehr als 200 Apotheken, ein Joint Venture des finnischen Großhandelskonzerns Oriola KD mit der Betreibergesellschaft der Coop-Supermärkte Kooperativa Förbundet (KF) übernahm 171 Apotheken und nannte seine Kette „Kronans Droghandel“.
Auch die Investmentkonzerne Segulah und Investor und Priveq Investment übernahmen weitere Pakete. Allerdings war im Liberalisierungsgesetz vorgeschrieben, dass ein Teil der Apoteket-Standorte an ehemalige angestellte Pharmazeuten gehen sollte. Etwa 150 Apotheker erhielten im Rahmen eines Franchise-Modells staatliche Unterstützung bei der Weiterführung ihrer Apotheke. Apoteket selbst behielt etwa ein Drittel aller Apotheken.
1 Kommentar
Schweden ein Vorbild??
von Heiko Barz am 31.12.2016 um 18:50 Uhr
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