beratungs-Quickie

Spezifische Immuntherapie bei Insektengiftallergie

München - 17.11.2016, 13:30 Uhr

(Foto: Dagmar Gärtner / Fotolia)

(Foto: Dagmar Gärtner / Fotolia)


  Beratungs-Basics

ALK-depot® SQ 802 Wespengift AF ist ein standardisiertes Allergenpräparat in Depotform zur spezifischen Immuntherapie bei Wespengiftallergie. Bei der spezifischen Immuntherapie wird durch regelmäßige Verabreichung des auslösenden Allergens (hier: Wespengift) in langsam ansteigenden Konzentrationen schrittweise die allergenspezifische Reaktionsbereitschaft des Körpers herabgesetzt und dadurch die Immunreaktion normalisiert. Die spezifische Immuntherapie (auch Hyposensibilisierung, Desensibilisierung oder „Allergie-Impfung“ genannt) stellt somit eine kausale Behandlung allergischer Erkrankungen vom Soforttyp (Typ-I-Allergien) dar. Die Durchführung der Behandlung erfolgt durch den Allergologen. Die Lösung wird regelmäßig als subkutane Injektion verabreicht. Bei einer Insektengiftallergie ist der ideale Therapiebeginn nach dem Ende der Insektenflugsaison (etwa ab November).

Die spezifische Immuntherapie mit ALK-depot® SQ-Präparaten besteht aus zwei Schritten: Während der Initialtherapie wird die Allergenmenge schrittweise mit dem verordneten ALK-depot® SQ 802 AF bis zu der Erhaltungsdosis, die der Giftmenge mehrerer Wespenstiche entspricht, gesteigert. Die Aufdosierungspackung enthält hierzu vier Flaschen in steigender Allergenkonzentration. Der Arzt orientiert sich an einem Dosierungsschema, das er individuell an die Verträglichkeit und eventuelle Therapieunterbrechungen (beispielsweise durch Urlaube oder Infekte) anpasst. Zwischen den Injektionsterminen sind sieben-(bis 14-)tägige Abstände einzuhalten.

Für die Erhaltungstherapie stehen die Fortsetzungspräparate ALK-depot® SQ 802 F1 und F2 zur Verfügung. Die Erhaltungstherapie soll über mindestens drei bis fünf Jahre fortgesetzt werden, wobei der Patient alle vier bis acht Wochen eine Erhaltungsdosis erhält. In fast allen Fällen kann die Wespenstichallergie so wirksam behandelt werden.

Da die Gefahr schwerwiegender allergischer Reaktionen besteht, muss der Patient nach jeder Injektion für mindestens 30 Minuten in der Praxis überwacht werden. Die Reaktionen können von einer lokalen Rötung bis zum anaphylaktischen Schock reichen. Allergische Reaktionen vom verzögerten Typ können noch Stunden nach der Injektion auftreten. Gegebenenfalls erhält der Kunde Medikamente zur Behandlung von Spätreaktionen. In seltenen Fällen kann nach der Injektion leichte Müdigkeit auftreten. Ansonsten hat die Therapie keinen oder einen vernachlässigbaren Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit.

Am Injektionstag sind körperliche Anstrengungen, Saunabesuche und heißes Duschen sowie schwere Mahlzeiten und Alkohol zu vermeiden. Durch eine starke Belastung des Kreislaufs kann das Auftreten von Nebenwirkungen begünstigt werden. 



Manuela Kühn, Apothekerin
redaktion@daz.online


Diesen Artikel teilen:


0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.