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Pandemie Spezial
Corona-Impfung ab dem 2. Trimenon
STIKO rät zu Impfung, am besten bereits vor einer Schwangerschaft
Da vor allem der Schutz der Schwangeren im Mittelpunkt steht, sollten sich Frauen im gebärfähigen Alter am besten schon vor Eintritt einer Schwangerschaft impfen lassen, betont die Ständige Impfkommission (STIKO).
COVID-19 für Mutter und Kind riskant
Schon zu Beginn der Pandemie wurde erkannt, dass eine Schwangerschaft ein Risikofaktor für einen schweren COVID-19-Verlauf darstellt: Die Auswertung einer Studie der Centers for Diseases Control and Prevention von Mitte 2020 zeigte zum Beispiel, dass Schwangere mit COVID-19 im Vergleich zu Nicht-Schwangeren unter Betrachtung weiterer Risikofaktoren ein 1,5-fach höheres Risiko hatten, auf die Intensivstation eingewiesen zu werden. Das Risiko für eine maschinelle Beatmung war 1,7-fach höher.
Vorläufige Impfempfehlung
Nutzen und Risiko einer COVID-19-Impfung müssen streng gegen die Infektions- und Krankheitsrisiken für die Mutter und das Ungeborene abgewogen werden. Da Schwangere aus ethischen Gründen meist von klinischen Studien ausgeschlossen sind, ist die Evidenzlage zu COVID-19-Impfungen in der Schwangerschaft beschränkt. Die Ständige Impfkommission am Robert Koch-Institut (STIKO) hat die bisher vorliegenden Daten ausgewertet und am 10. September 2021 im Rahmen eines vorgeschriebenen Stellungnahmeverfahrens einen Beschlussentwurf mit einer Impfempfehlung abgegeben. Nach Abschluss des Stellungnahmeverfahrens, in das bundesweit weitere Fachkreise eingeschlossen sind, wird die STIKO erneut beraten und zeitnah eine endgültige Empfehlung für eine Impfung in der Schwangerschaft veröffentlichen. Zum jetzigen Zeitpunkt sind daher noch Änderungen möglich.
Impfstoff ist auch bei Schwangeren wirksam
Mittlerweile gibt es einige Erfahrungen mit der COVID-19-Impfung für Schwangere. 2019 wurden in einer Untersuchung bei 131 Frauen im reproduktionsfähigen Alter, die entweder den mRNA-Impfstoff von Biontech/Pfizer oder von Moderna erhalten hatten, zu verschiedenen Zeitpunkten die Konzentrationen von Antikörpern (IgG, IgA, IgM) im Blut bestimmt. Nach der Impfung waren bei den schwangeren, stillenden und nicht-schwangeren Frauen die Werte ähnlich, so dass von einer ähnlichen Schutzwirkung ausgegangen wird. Zum Teil waren bei schwangeren und stillenden Frauen nach der Impfung höhere Antikörpertiter messbar als nach einer Infektion mit SARS-CoV-2. Die durch den Impfstoff erzeugten Antikörper waren im Nabelschnurblut und in der Muttermilch vorhanden, so dass auch das Neugeborene vom Immunschutz der Mutter profitieren kann. Aktuell wurden in einer Kohortenstudie aus Israel über 10.000 Schwangere, die den mRNA-Impfstoff Comirnaty® erhielten, mit einer entsprechenden Zahl ungeimpfter Schwangerer verglichen: Nach der zweiten Impfung lag die Wirksamkeit bei 97% gegen symptomatische Infektionen. Die Evidenz zu möglichen Nebenwirkungen und Impfreaktionen von Schwangeren auf die COVID-19-Impfung ist begrenzt, es gibt lediglich Hinweise, dass sie keine ernsten oder andere Nebenwirkungen als bei nicht-schwangeren Frauen auslöst. Schwangere berichteten nach der Impfung mit einem mRNA-Impfstoff häufiger von Schmerzen an der Einstichstelle als Nicht-Schwangere, aber seltener von Kopfschmerzen, Schüttelfrost und Fieber. Unerwünschte Ereignisse wie Frühgeburten traten ähnlich häufig auf wie bei Schwangeren vor der COVID-19-Pandemie. Auch in anderen Staaten wird bereits die COVID-19-Impfung für Schwangere empfohlen, so z. B. von den amerikanischen Centers for Diseases Control and Prevention (CDC) und vom britischen Joint Committee on Vaccination and Immunisation (JCVI). |
Literatur
Pressemitteilung der STIKO zur Aktualisierung der COVID-19-Impfempfehlung für Schwangere und Stillende. Stand: 10. September 2021, www.rki.de/DE/Content/Kommissionen/STIKO/Empfehlungen/PM_2021-09-10.html
COVID-19-Impfungen in der Schwangerschaft. Stand: 9. September 2021, www.sciencemediacenter.de/fileadmin/user_upload/Fact_Sheets_PDF/FS_Impfungen-Schwangerschaft.pdf
Gray KJ et al. Coronavirus disease 2019 vaccine response in pregnant and lactating women: a cohort study. American Journal of Obstetrics and Gynecology 2021;225(3):303.e1-303.e17, https://doi.org/10.1016/j.ajog.2021.03.023
Ellington S et al. Characteristics of Women of Reproductive Age with Laboratory-Confirmed SARS-CoV-2 Infection by Pregnancy Status. Morbidity and Mortality Weekly Report (MMWR), Centers for Diseases Control and Prevention (CDC) 2020;69(25):769–775, www.cdc.gov/mmwr/volumes/69/wr/mm6925a1.htm
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