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Neues zu SARS-CoV-2 in Kürze

mab | Welcher Impfstoff macht das Rennen? Welche Therapieoptionen kommen bei einer COVID-19-Erkrankung infrage? Und welche noch unbekannten Angriffspunkte bietet das Coronavirus? Auf der Suche nach Therapie-Optionen einer SARS-CoV-2-Infektion ergeben sich täglich neue Publikationen.
Grafik: GEMINI – stock.adobe.com

Die wichtigsten Erkenntnisse und Mitteilungen über SARS-CoV-2 haben wir im Folgenden zusammengefasst.

Dreifach stark!

Schritt für Schritt tastet man sich vor bei der Suche nach wirksamen Arzneimitteln gegen COVID-19. Ein aussichtsreicher Kandidat könnte APNO1 (Alunacedase alfa) sein. APNO1 stellt eine rekombinant hergestellte Form des Angiotensin-Converting-Enzym-2 (ACE2) dar, welches SARS-CoV-2 als Eintrittspforte in die Zelle dient. Man verspricht sich viel von diesem kleinen Molekül, das bereits in mehreren präklinischen Studien gute Ergebnisse erzielt hatte. So soll APNO1 gleich dreifach SARS-CoV-2-Infektionen eindämmen: Zum einen soll es die Infektion der Zelle verhindern, indem es als rekombinantes ACE2 an das Spike-Protein des Coronavirus bindet und so die Bindung an die Oberfläche der Wirtszelle unterbindet. Außerdem soll APNO1 das Renin-Angiotensin-System in Richtung von Reparaturprozessen verschieben und auf diese Weise Schädigungen an Blutgefäßen und Organen wie Herz, Nieren und Lunge reduzieren. Als dritte Wirkung wird dem kleinen Molekül eine verringerte Freisetzung von Zytokinen und Chemokinen zugesprochen, wodurch man sich eine bessere Behandlung der Lungenentzündungen bei COVID-19-Patienten verspricht. Apeiron Biologica AG hat jetzt verkündet, dass erstmals APNO1 in einer placebokontrollierten, doppelverblindeten Phase-II-Studie an schwer erkrankten COVID-19-Patienten getestet werden soll. Voraussichtlich je 100 Teilnehmer werden APNO1 oder ein Placebo erhalten. Primärer Endpunkt stellen die Wirksamkeit und Sicherheit von APNO1 dar, die unter anderem durch die Notwendigkeit einer ­invasiven mechanischen Beatmung der Patienten gemessen werden soll. Die Ergebnisse der Studie werden für das erste Quartal 2021 erwartet [Pressemitteilung Apeiron Biologics AG, 4. Dezember 2020].

Auch unter DOAK schwerer Verlauf möglich

Schwere COVID-19-Krankheitsverläufe gehen häufig mit thrombotischen Ereignissen in den Lungen oder anderen Organen einher. Für die Therapie werden oft orale Antikoagulanzien eingesetzt. Immer wieder wird auch ein präventiver Einsatz diskutiert, vor allem von den direkten oralen Antikoagulanzien (DOAK), da hier Laborkontrollen entfallen können. Randomisierte placebokontrollierte Studien fehlen bisher, jedoch liefert eine registerbasierte Kohortenstudie aus Schweden erste Anhaltspunkte. In der Studie wurde untersucht, ob Patienten, die aufgrund von Vorhofflimmern bereits mit einem DOAK therapiert werden, seltener mit einer SARS-CoV-2-­Infektion in ein Krankenhaus bzw. auf die Intensivstation eingeliefert werden müssen und ob sie seltener versterben als Patienten, die kein DOAK vor der COVID-19-Erkrankung eingenommen hatten. Insgesamt flossen 103.703 Patienten, die vor der Infektion ein DOAK eingenommen hatten, in die Analyse ein, die mit 36.875 Patienten verglichen wurden, bei denen zwar auch Vorhofflimmern diagnostiziert worden war, die aber kein DOAK einnahmen. Die Krankeneinweisungsrate war in beiden Gruppen mit 0,35% (DOAK-Gruppe) und 0,26% (ohne DOAK-Behandlung) ähnlich hoch. Rechnerisch ergab sich im Vergleich zur nicht mit einem NOAK behandelten Gruppe eine Hazard Ratio (HR) von 1,0 (95%-Konfidenzintervall: 0,75 bis 1,33). Auch die 355.699 Patienten, die an irgendeiner kardiovaskulären Erkrankung litten und mit keinem DOAK behandelt wurden, mussten mit 0,31% ähnlich häufig in ein Krankenhaus eingeliefert werden (aHR = 0,94 [95%-KI: 0,80 bis 1,10]). Die Forscher schlussfolgern daraus, dass ein präventiver Einsatz von DOAK einen schweren COVID-19-Verlauf nicht verhindern kann [Flam B et al. JIM 2020. doi:10.1111/joim.13205].

Desinfektionsmittel auch ohne Alkohol wirksam

Zur Eindämmung von SARS-CoV-2 werden oft alkoholhaltige Desinfektionsmittel verwendet. Neue Daten aus Amerika zeigen, dass auch alkoholfreie Desinfektionsmittel SARS-CoV-2 ausreichend bekämpfen können. Insgesamt wurden drei alkoholfreie Desinfektionsmittel mit quartären Ammoniumverbindungen (Quat) und ein alkoholfreies Desinfektionsmittel mit 0,2% Benzalkoniumchlorid getestet. Bei drei Desinfektionsmitteln waren nach 15 Sekunden und bei einem der Quat-haltigen Desinfektionsmittel waren nach 30 Sekunden keine SARS-CoV-2-Viren mehr nachweisbar [Ogilvie B H et al. J Hospital Inf 2020. doi.org/10.1016/j.jhin.2020.11.023].  |

 

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