Gesundheitspolitik

Kommentar: Mehr Honorar für die Klempner?

Christine Ahlheim

Im Moment deutet alles darauf hin, dass bei der Honorierung der Apotheker demnächst zumindest das Minimalziel erreicht wird: mehr Geld für Rezepturen und BtM-Abgabe (siehe nebenstehen­den Beitrag: „Mehr Geld für Rezepturen und BtM-Abgabe“). Eine Erhöhung des Fixhonorars dürfte es, da das vom BMWi in Auftrag gegebene Gutachten zum Apotheken­honorar erst kurz vor der Bundestagswahl im Herbst 2017 vorliegen wird, in dieser Legislaturperiode wohl nicht mehr geben – aber auch keine Kappung des 3%igen Aufschlags bei Hochpreisern.

Für die verbleibende Zeit vor der Wahl heißt es nun, die Bataillone frühzeitig in Stellung zu bringen. Die Politiker jeg­licher Couleur müssen davon überzeugt werden, dass sie im Falle einer Regierungsbeteiligung den Wünschen und Sorgen der Apotheker mit Wohlwollen begegnen. Wichtige Themen sind vor allem die längst überfällige Anhebung des Fixums, aber auch die Schaffung der rechtlichen Grundlagen für die Honorierung von Dienstleistungen durch die GKV.

Ob die ABDA-Spitze hierbei erfolgreich agieren wird, darf allerdings bezweifelt werden. Gerade kürzlich sorgte ABDA-Präsident Friedemann Schmidt für einige Verblüffung, als er bei einer Veranstaltung der KBV die Ärzte als Hausmeister und die Apotheker als Klempner bezeichnete (siehe Beitrag „Von Hausmeistern und Klempnern“ auf S. 8). Zu hoffen ist, dass Schmidt in Gesprächen mit Politikern andere Vergleiche und andere Worte wählt – oder dass bei der ABDA endlich die Erkenntnis reift, dass ein hauptberuflicher Profi die Apothekerinteressen weitaus besser vertreten könnte als unsere überforderten und überlasteten Amateur-Berufspolitiker.

Dr. Christine Ahlheim


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