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Der Kommissionierautomat in der Apotheke
Das könnte mehrere Gründe haben. Einer davon: Die Automaten haben heute einen Reifegrad erreicht, der sie weitgehend störungsfrei arbeiten – und nicht stillstehen – lässt. Die Kinderkrankheiten der ersten Tage dürften mittlerweile behoben sein, das Bananenstadium („Produkt reift beim Kunden“) ist definitiv vorbei. Außerdem: Die Automaten sind flinker geworden, sie können zum Teil auch selbstständig einlagern, und die Einbindung in die gängigen Warenwirtschaftssysteme funktioniert. Wer möchte, kann in die Automaten Kühlsegmente für die kühlpflichtigen Artikel einbauen lassen. Auch die Einlagerung von BtM-Präparaten ist machbar – die Anlage ist gesichert, mit Kameras bestückt und abschließbar. Doch nicht jeder Pharmazierat nickt dies ab (wieso eigentlich nicht?). Der Stromverbrauch hält sich in Grenzen, die Geräusche des arbeitenden Roboters sind je nach Geräte-Standort und -Dämmung heute als leise einzustufen. Und seine Störanfälligkeit äußerst gering. Wenn überhaupt so kommen Störungen vielleicht nur ein- oder zweimal im Jahr vor. Da haben die Hersteller ihre Hausaufgaben also ordentlich gemacht.
Einen Haken haben die Automaten allerdings noch, nämlich ihren Preis. Da sollte man sich nichts vormachen. So manche Apothekerin und so mancher Apotheker muss hier noch mehr als einmal drüber schlafen. Zwar gibt es die Einstiegsmodelle, bei denen man vielleicht mit 70.000 Euro dabei ist. Aber die Erfahrung zeigt: Wer einmal damit gearbeitet hat, davon überzeugt ist und die Vorteile nutzt, entdeckt immer mehr Möglichkeiten, wie der Roboter beispielsweise bei Routinearbeiten in der Apotheke helfen kann, z.B. bei Retouren, bei Nachlieferungen, bei der Verfallsdatenkontrolle und vielem mehr. Ja, und dann wird rasch immer mehr eingelagert – der Kommissionierer gelangt an seine Grenzen. Gut, wenn er ausbaufähig ist und erweitert werden kann. Daher sollte man von Anfang an nicht zu klein planen, womit wir wieder beim Preis sind. So kann ein Kommissionierer rasch an die 200.000 Euro-Marke stoßen und sogar weit darüber liegen, vor allem wenn man erforderliche Umbaumaßnahmen und Anschlusskosten miteinbezieht. Andererseits: wenn man auf Wachstum und wirtschaftlichen Erfolg setzt …
Wir möchten Ihnen mit diesem DAZ-Schwerpunktheft zum Thema Kommissionierer einige Aspekte für Ihre Entscheidungsfindung aufzeigen, Fragen, mit denen Sie sich beschäftigen sollten, wenn Sie über die Anschaffung eines Automaten nachdenken. Wir möchten Ihnen einige Argumente, Anregungen und Tipps an die Hand geben, die Ihnen bei ihren Überlegungen für oder gegen einen Kommissionierer helfen können:
- Ein Beitrag stellt die technischen, strategischen und wirtschaftlichen Aspekte vor, die es bei der Anschaffung eines Kommissionierautomaten zu bedenken gilt. So muss zunächst ein Platz für den Kommissionierer gefunden werden: Nicht immer ist der Ort, an dem heute die Schubladenschränke stehen, der richtige Ort. Einbauorte wie der erste Stock, der Keller oder für die Kunden sichtbar in Offizinnähe sind Alternativen. Außerdem gilt zu berücksichtigen: Betriebsabläufe gestalten sich anders, man steht dem Kunden länger gegenüber und läuft nicht oder nur selten vom HV-Tisch weg (Seite 58).
- Ein Interview mit einem Ingenieur gibt Checklisten an die Hand, die man bei der Anschaffung eines Automaten durcharbeiten kann (Seite 64).
- Wichtig: die Finanzierung des Kommissionierers. Hier erklärt ein Steuerberater, wie man die finanzielle Hürde bewältigen kann (Seite 70).
- Und dann lassen wir zwei Kolleginnen im Interview zu Wort kommen. Die eine ist eine ausgewiesene Expertin, eine begeisterte Anwenderin und rundum pro Automat. Die andere nimmt den Contra-Part ein und kann sich nicht – zumindest heute noch nicht – damit anfreunden, mit einem Kommissionierer zu arbeiten (Seite 74).
- Eine kleine Marktübersicht – ohne Anspruch auf Vollständigkeit – gibt eine Übersicht über bekannte Hersteller von Automaten und rundet das Schwerpunktheft ab (Seite 80).
Wir wünschen Ihnen viele gute Erkenntnisse und die richtige Entscheidung.
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