Praxistipp: So sichern Sie den E-Rezept-Abruf ab
Nachfolgend finden Sie eine Auflistung aller für den E-Rezept-Abruf essenziellen Komponenten, verbunden mit einer Empfehlung, wie Sie diese für den Fall des Falles absichern können:
- Internet-Zugang. Fällt dieser aus, geht gar nichts mehr. Hier empfiehlt es sich, einen fertig installierten LTE-Router als Backup vorzuhalten. Außerdem sollten Sie prüfen, ob Ihre Apotheke einen Privat- oder Geschäftskundenvertrag hat – bei ersterem sind die Entstörungszeiten i. d. R. deutlich länger.
- Server und IT-Infrastruktur in der Apotheke. Hier sollten Sie als Apothekeninhaber mit Ihrem IT-Dienstleister sprechen, dass dieser Ihnen eine verlässliche Fallback-Lösung installiert, falls es zu einem Ausfall kommt.
- Stromversorgung: Für den Fall eines Stromausfalls sollten Sie Notfallpläne griffbereit haben.
- TI-Konnektor: Hier sollten Sie auf jeden Fall einen zweiten Konnektor in Ihrer Apotheke als Fallback-Lösung vorhalten.
- SMC-B-Karte: Hier sollten Sie sicherstellen, dass Sie in Ihrer Apotheke eine Ersatzkarte zur Authentifizierung in der TI vorliegen haben.
- Kartenterminal: Davon haben die meisten Apotheken mehrere im Einsatz. Falls nicht, empfiehlt sich die Anschaffung eines Zweitgeräts.
- Apotheken-Warenwirtschafts-Software: Hier gibt es keine einfache Fallback-Lösung.
Unsere Empfehlung: Tauschen Sie sich hierzu eng mit Kollegen aus, die dieselbe Warenwirtschaft im Einsatz haben. Macht die Software beim E-Rezept-Abruf immer wieder Probleme, dann machen Sie Druck beim Hersteller. Als Ultima Ratio bleibt der (aufwändige) Umstieg auf eine andere WaWi-Lösung.
Tipp: Vereinbaren Sie – wenn möglich – feste Reaktionszeiten mit Ihrem WaWi-Anbieter.
Wichtig: Kommt es zu einem Ausfall der TI, der nicht an der IT-Umgebung der Apotheke (Internet-Zugang, Apotheken-IT oder -Server), sondern an einer TI-Komponente liegt (Konnektor, SMC-B-Karte oder Kartenterminal), dann muss die Telematik-Infrastruktur neu konfiguriert werden. Dazu braucht es i. d. R. einen geschulten Techniker. So müssen z. B. bei einem Konnektorentausch die IP-Adresse sowie die Zertifikate neu eingerichtet werden, zudem braucht es ein Re-Pairing der Kartenterminals. Auch in der Warenwirtschaft müssen Änderungen vorgenommen werden.
Unsere Empfehlung:
- Entweder Sie halten alle Komponenten (wie oben beschrieben) redundant vor und vereinbaren mit Ihrem TI-Dienstleister für den Fall des Falles eine kurze Reaktionszeit von wenigen Stunden, binnen derer sich ein Techniker entweder remote zuschaltet oder bei Ihnen auf der Matte steht.
- Oder Sie steigen auf eine gehostete „TI as a Service“-Lösung um, wie sie unter anderem von Red Medical, Akquinet oder SLIS angeboten wird. Dort kümmert sich der Hoster um die dauerhafte Konnektor-Verfügbarkeit.
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