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Digitalisierung des Gesundheitswesens
E-Rezept via eGK ab 1.Juli: Lauterbach setzt auf „rasche Verbreitung“
An diesem Samstag soll es losgehen mit dem Einlösen der E-Rezepte über die elektronische Versichertenkarte. Der Bundesgesundheitsminister zeigt sich zuversichtlich, dass das trotz anfänglicher Anlaufschwierigkeiten gut gehen wird. Die Kassenärztliche Bundesvereinigung erneuerte hingegen ihre Kritik, dass das zu schnell gehe – weil in den Apotheken die notwendige Technik noch nicht vorhanden sei.
In der vergangenen Woche wurde von den Gesellschaftern der Gematik der sofortige bundesweite Rollout des E-Rezepts beschlossen – ab 1. Juli 2023 mit der elektronischen Gesundheitskarte (eGK) als neuem Einlöseweg. Aber es gab und gibt Zweifel, ob das so schnell möglich sein wird. Nun hat sich der Bundesgesundheitsminister in der Angelegenheit zu Wort gemeldet. Karl Lauterbach erklärte am heutigen Freitag gegenüber der Deutschen Presseagentur, er setze auf eine rasche Verbreitung des neuen Einlösewegs des E-Rezepts über die eGK. „Das E-Rezept macht Verordnung und Abgabe von Medikamenten sicherer, schneller und einfacher“, so Lauterbach. Da sich die Praxen daran gewöhnen müssten, würde die Nutzung zu Beginn langsam anlaufen. Doch der Minister ist überzeugt: „Mit dem neuen Einlöseweg über die Versichertenkarte wird das E-Rezept aber praxistauglich und Standard.“ Er bezeichnete niedergelassene Ärzt:innen und auch Apotheker:innen in diesem Zusammenhang als „Pioniere der Digitalisierung“.
KBV: Einlösung „vielfach noch nicht möglich“
Bedenken hatte vergangene Woche bereits die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) angemeldet – und gegen den bundesweiten Rollout gestimmt. Sie verwies darauf, dass die notwendige Technik zum Einlösen des E-Rezepts über eGK noch nicht flächendeckend vorhanden und das Testen des Vorgangs daher nicht möglich gewesen sei. An diesem Donnerstag legte die KBV nach: Trotz der Entscheidung der Gematik werde das Einlösen der E-Rezepte per Versichertenkarte „vielfach noch nicht möglich sein“. Dazu müssten die Apotheken „zunächst ihre Softwaresysteme anpassen und mit Kartenterminals ausgestattet werden“, sagte KBV-Vorstandsmitglied Sybille Steiner.
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Alle Beteiligten bräuchten etwas „Geduld“. Ohne die notwendige Technik in den Apotheken würden die Patient:innen „natürlich zurück in die Praxis“ gehen und müssten dann ein E-Rezept „in Papierform ausgestellt bekommen“. Da das E-Rezept ab dem 1. Januar 2024 verpflichtend eingeführt werden soll, empfiehlt die KBV den Praxen nach und nach damit zu beginnen, das E-Rezept zu testen, wenn das Einlesen der eGK in den Apotheken möglich ist.
E-Rezept bislang bislang eher etwas für „Digital Natives“
Derweil zeigen Zahlen der AOK Nordost, dass der bisherige Einlöseweg des E-Rezepts über die App der Gematik kaum genutzt wurde und – wie die Kasse in einer Pressemitteilung am Freitag schreibt – bislang wohl eher etwas für „Digital Natives“ war: Nur etwa 0,4 Prozent aller Rezepte von AOK-Versicherten in Berlin wurde als E-Rezept eingelöst. Die Berliner:innen seien „noch sehr zurückhaltend“ gewesen, das E-Rezept einzulösen, so die Vorstandsvorsitzende der AOK Nordost. „Mit dem neuen Einlöseweg über die Versichertenkarte wird es nun einfacher und komfortabler, das E-Rezept zu nutzen.“
Gleichzeitig zeigen die Zahlen aber auch, dass in den ersten Monaten die Zahl der Apotheken in Berlin, die E-Rezepte von AOK-Versicherten einlösten, kontinuierlich gestiegen ist. Waren es im Januar noch 42,1 Prozent, so waren es im Februar bereits 46,2 und im März dann schon 48 Prozent der Berliner Apotheken.
1 Kommentar
E-Rezept
von Anke am 30.06.2023 um 20:44 Uhr
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