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Apothekenproteste im Moma
Ullmann: „Ich verstehe die Frustration“
Die Apothekenproteste waren am heutigen Mittwoch Thema im ZDF-Morgenmagazin. Zu Gast war Andrew Ullmann, der gesundheitspolitische Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion. Er zeigte Verständnis für den Frust der Apotheken und auch anderer im Gesundheitswesen Beschäftigter. Erst am Abend zuvor hatte der Liberale sich beim parlamentarischen Abend der bayerischen Apotheker in Berlin Input holen können.
Das ZDF-Morgenmagazin (Moma) berichtete heute früh über die Apothekenproteste, die über den gesamten November hinweg stattfinden. Nach den norddeutschen Protesten am vergangenen Mittwoch, wird heute in Nordrhein-Westfalen, Hessen, Rheinland-Pfalz und im Saarland eine ganze Reihe von Apotheken geschlossen bleiben. Die Teams sind aufgefordert, zu einer zentralen Kundgebung in Dortmund zu kommen. Auch Haus- und Zahnärzte haben sich dem Protest angeschlossen und fordern unter anderem ein Ende der Budgetierung. Das Moma spricht in seinem fast siebenminütigen Beitrag auch die Forderungen der Apotheken nach einem angepassten Honorar und weniger Bürokratie an – ebenso, dass immer mehr Apotheken schließen.
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Im Studio zeigt Andrew Ullmann, der gesundheitspolitische Sprecher der FDP, Verständnis für die Proteste: „Ich verstehe die Frustrationen sowohl in den Apotheken als auch in den Arztpraxen und Kliniken“. Es sei längst überfällig, Reformen durchzuführen. Was die Pläne des Bundesgesundheitsministers für die Apotheken betrifft, erklärte der FDP-Politiker, er hätte es besser gefunden, wenn der Minister direkt mit den Apotheken sprechen würde, welche Konsequenzen diese Änderungen hätten. Die Apothekerschaft befürchtet bekanntlich den Einstieg in das „Zwei-Klassen-System“, wenn es künftig neben den bisherigen voll ausgestatteten Apotheken auch „Scheinapotheken“ mit weniger Anforderungen geben würde.
„Das Problem liegt woanders“
Ullmann sagte: „Wir haben eine hochwertige Ausbildung der Pharmazeuten in Deutschland und das sollten wir nicht infrage stellen und eine Abwertung der Apotheken führen. Wir haben das System der Hauptapotheke, der Filialapotheken, die auch eine vollwertige Apotheke darstellen. Und in Ausnahmefällen, und das sind weniger als ein Dutzend, sogenannte Zweigapotheken in der Bundesrepublik, wo in strukturärmeren Gebieten diese Apotheken existieren. Ich glaube, das Problem liegt woanders und nicht unbedingt in der Situation, wie wir die Apotheken neu definieren.“
Abgeordnete zu Gast im ABDA-Haus
Ullmann jedenfalls kann sich nicht vorhalten lassen, er höre sich nicht genau an, was die Apotheken umtreibt. So war er am Dienstagabend noch zu Gast im ABDA-Haus beim parlamentarischen Abend der bayerischen Apothekerinnen und Apotheker. Auch einige andere Kolleginnen und Kollegen aus dem Bundestag waren erschienen, etwa Emmi Zeulner (CSU) und Martina Stamm-Fibich (SPD). Hier hatten Kammerpräsident Thomas Benkert und der Verbandsvorsitzende Hans-Peter Hubmann die Bedrängnis der Apotheken nochmals auf den Punkt gebracht und verdeutlicht, dass Karl Lauterbachs (SPD) Reformpläne alles andere als eine Lösung sind. „Niemand wird in strukturschwachen Gebieten Pseudoapotheken aufmachen“ – mit Botendiensten und, „wenn es wirklich brennt“, Zweig- oder Notapotheken lasse sich die Versorgung sicherstellen, betonte Benkert.
Hubmann unterstrich, dass es die Finanzierung sei, die den Apotheken zu schaffen mache und die Apothekenzahlen sinken lasse. „Wegen Reichtum schließt keine Apotheke“, so der Verbandschef. Während die GKV-Einnahmen seit 2013 um mehr als 50 Prozent gestiegen seien, habe es bei Apotheken nur minimale Erhöhungen, etwa bei der BtM-Gebühr, gegeben. Berücksichtige man allein die Inflation, müsse der Fixzuschlag bereits bei 11,49 Euro liegen. Es gehe nicht darum, „den Inhabern mehr Geld zuzuschaufeln“, betonte Hubmann. Es sei vor allem nötig, um die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die in den vergangenen Jahren „Gigantisches vollbracht“ hätten, angemessen bezahlen zu können.
1 Kommentar
die 2 grossen A´s des Herrn Lauterbach
von Thomas B am 16.11.2023 um 0:15 Uhr
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