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Auftakt zum Protestmonat
Der Protest im Norden in den Medien
In allen norddeutschen Bundesländern waren am vergangenen Mittwoch Apotheken geschlossen, um gegen eingefrorene Honorare, Bürokratisierung und allgemein mangelnde Wertschätzung seitens der Politik zu protestieren. Wie haben Publikumsmedien über den Protest berichtet?
In den norddeutschen Bundesländern wurde am 8. November protestiert: Apotheken blieben an diesem Tag geschlossen, um gegen Einsparungen und übermäßige Bürokratie einzutreten. An der zentralen Kundgebung in Hannover nahmen laut Apothekerkammer Niedersachsen rund 3000 Angestellte und Leiter von Apotheken teil. Wie hat die Publikumspresse diesen Auftakt zum Apotheken-Protestmonat begleitet?
Die Vor-Ort-Apotheke für die Zukunft stärken
Tagesschau 24 sendete zu der Thematik einen 7-minütigen Schwerpunkt, in dem auch die ABDA-Präsidentin, Gabriele Overwiening, zu Wort kam. Sie betonte, dass die aktuelle Apothekenstruktur ein belastbares und leistungsfähiges System sei, wie die Leistungen der Apothekerinnen und Apothekern während der Coronapandemie und bei der praktischen Bewältigung von Arzneimittelengpässen zeigten. Die Politik müsse aber reagieren, damit dies auch in Zukunft so bleibe. Overwiening betonte, dass Apotheken die Arzneimittelversorgung sichern und erste Anlaufstelle für Patientinnen und Patienten seien.
Kai-Peter Siemsen, Präsident der Apothekerkammer Hamburg, äußerte sich in demselben Bericht zu den Plänen des Bundesgesundheitsministers, dass künftig in Filialen kein Approbierter mehr in der Apotheke vor Ort sein muss: Dies sei der Bevölkerung sicherlich nicht zuträglich. Im Allgemeinen müsse das Honorar der Apotheker an die gestiegenen Kosten angepasst werden. Bürokratie sollte effektiv abgebaut werden, damit es den Apotheken erleichtert wird, pharmazeutisch zu handeln – gerade im Hinblick auf die Arzneimittelengpässe.
„Für zusätzliche Honorarsteigerungen an die Apotheken sehen wir keinen sachlichen Grund“
In der Berichterstattung des NDR zum Protesttag wurden die allgemeine betriebswirtschaftliche Lage der Apotheken, die Arzneimittelengpässe und das Apothekensterben thematisiert, es wurde auch ein Sprecher des GKV-Spitzenverbandes zitiert: Die Vergütung steige von Jahr zu Jahr, da die Apotheken zusätzlich zum Honorar drei Prozent vom Apothekeneinkaufspreis erhalten. Außerdem gebe es weitere Erhöhungen bei den Notdiensten. „Für zusätzliche Honorarsteigerungen an die Apotheken sehen wir keinen sachlichen Grund“, sagte der Sprecher.
Auch Zeit online verdeutlichte im Artikel zum norddeutschen Protest die finanziellen und bürokratischen Probleme der Apotheken. Ebenso kam die Sicht der Krankenkassen zur Sprache, die eine Anpassung des Apothekenhonorars ablehnen, da durch die höheren Preise einzelner Arzneimittel die Vergütung der Apotheken durch die gesetzlichen Kassen jedes Jahr sowieso ansteige.
Lokalzeitungen berichteten ebenfalls
In einigen Lokalzeitungen wurde ebenfalls über den Protesttag berichtet. Die Kreiszeitung macht deutlich, dass die „Politik das System Apotheke zerstöre“, wie Schleswig-Holsteins Verbandsvorsitzender Hans-Günter Lund klarstellt. Die Celler Presse legte ihren Fokus verstärkt auf die Sicht der Apothekenkundinnen und -kunden, die auch zukünftig schnell und einfach Arzneimittel und Beratung in der Apotheke vor Ort verlangten.
Der Radiosender Deutschlandfunk informierte seine Hörerinnen und Hörer in einer kurzen Mitteilung über den Apothekenprotest und die Forderungen der Apothekerschaft.
In der Publikumspresse wurde demnach über die Probleme, mit denen Apotheker:innen und Apothekenmitarbeitende täglich zu kämpfen haben, im Rahmen der Protestberichterstattung informiert. Hoffentlich stärkt dies das Verständnis der Bevölkerung für die Herausforderungen der Vor-Ort-Apotheken.
1 Kommentar
Apothekenprotest
von Grit Kamphausen am 11.11.2023 um 6:03 Uhr
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