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Tag der Apotheke
Overwiening: Apotheken sind das Gegenteil eines Kostentreibers
Am kommenden Dienstag – dem 7. Juni – ist „Tag der Apotheke“. ABDA-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening präsentierte bei einer Pressekonferenz im Vorfeld das neue statistische Jahrbuch, das auch einen Einblick in das Leistungsspektrum der Apotheken gibt. Zugleich mahnte sie verlässliche politische Rahmenbedingungen an.
Das neue Jahrbuch der ABDA „Die Apotheke: Zahlen, Daten, Fakten 2022“ liegt vor. Demnach haben die Apotheken im Jahr 2021 insgesamt 1,288 Milliarden Arzneimittelpackungen abgegeben, fast 29,9 Millionen vergütete Botendienste ausgeführt, mehr als 12 Millionen Rezepturen angefertigt und 440.000 Nacht- und Notdienste absolviert. Hinzu kommen die Sonderaufgaben in der Corona-Pandemie: 5,1 Millionen Liter Desinfektionsmittel haben die Apotheken hergestellt, zwischen Mitte Dezember 2020 und Mitte April 2021 zudem 440 Millionen FFP2-Masken beschafft und verteilt und zwischen Juni bis Ende 2021 97 Millionen digitale Impf- und Genesenenzertifikate ausgestellt. Bis April 2022 zählte die ABDA 1.064 Apotheken, die COVID-19-Impfungen anbieten – und 100.000 tatsächlich von ihnen durchgeführte Impfungen.
Dies sind nur einigen Zahlen, die verdeutlichen, wie breit das Leistungsspektrum der Apotheken ist. ABDA-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening verwies in der heutigen Pressekonferenz auf die zahlreichen neuen Tätigkeiten, die von der Politik an die Apotheken herangetragen wurden und die diese gern übernommen haben. Damit dies auch in Zukunft so bleiben könne, müssten aber auch die finanziellen Mittel bereitgestellt und eine verlässliche politische Rahmenplanung aufgesetzt werden, betonte Overwiening. Sie verwies angesichts steigender Kosten darauf, dass die Apothekenvergütungsregelungen keinerlei Inflationsausgleich oder anderweitige Dynamisierungen vorsähen. Die GKV-Ausgaben für Apotheken hätten im Jahr 2021 mit einem Anteil von 1,9 Prozent an den Gesamtausgaben sogar einen absoluten Tiefstand erreicht. Die Apotheken seien damit „das Gegenteil eines Kostentreibers“, so die ABDA-Präsidentin. Sie räumte ein, dass die Mehrarbeit in den Pandemiejahren im Betriebsergebnis sichtbar werde – doch betriebswirtschaftlich seien dies Einzeleffekte. Nun komme man in den Normalbetrieb zurück.
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Overwiening machte vor diesem Hintergrund deutlich, dass das derzeit erwartete GKV-Spargesetz aus dem Bundesgesundheitsministerium die in dem zuvor kursierenden inoffiziellen Entwurf enthaltenen Kürzungen nicht mehr enthalten dürfe. Es wäre irritierend, wenn die gerade erst unter Beweis gestellte Krisenresilienz und Lösungsorientiertheit der Apotheken mit einem Spargesetz konterkariert und schließlich bestraft werden würde. „Stattdessen brauchen Apothekerinnen und Apotheker eine echte Perspektive – gesellschaftspolitisch, volkswirtschaftlich und naturwissenschaftlich“, betonte sie. Wenn der neue Entwurf für das Spargesetz komme, werde man ihn mit dem Koalitionsvertrag abgleichen. Denn darin sei versprochen, die Apotheken vor Ort und die lokale Gesundheitsversorgung zu stärken, die Krisenfestigkeit des Systems zu erhöhen und die Honorierung der neuen pharmazeutischen Dienstleistungen zu verbessern. „Dieses Versprechen muss weiterhin gelten“, so Overwiening. „Es nutzt nichts, den Apotheken Geld in die rechte Tasche zu stecken, das man Ihnen gleichzeitig aus der linken herausnimmt.“
6 Kommentare
Korrekt Frau Präsidentin - alles richtig vorgebracht.
von Uwe Hansmann am 07.06.2022 um 11:23 Uhr
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AW: Korrekt Frau Präsidentin - alles
von Reinhard Rodiger am 07.06.2022 um 13:08 Uhr
Frau O.
von Conny am 03.06.2022 um 21:12 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 3 Antworten
AW: Frau O
von Dr.Diefenbach am 05.06.2022 um 12:54 Uhr
AW: Frau O
von Reinhard Rodiger am 06.06.2022 um 0:50 Uhr
AW: Frau O
von Conny am 06.06.2022 um 14:22 Uhr
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