Die Top-12-Kinderarzneistoffe

Nasensauger statt Xylometazolin-Tropfen?

Rosenheim - 20.04.2022, 07:00 Uhr

Nicht immer kooperieren Kinder so bereitwillig, wenn es um Nasentropfen geht. (Symbolfoto: Alesia Fes / AdobeStock)

Nicht immer kooperieren Kinder so bereitwillig, wenn es um Nasentropfen geht. (Symbolfoto: Alesia Fes / AdobeStock)


Nasentropfen gegen Ohrenschmerzen

Einige Kinder neigen zu Mittelohrentzündungen. Dann kann es sein, dass der Kinderarzt frühzeitig zur Anwendung abschwellender Nasentropfen rät, um eine gute Belüftung zu gewährleisten. Denn Ohr- und Nasenrachenraum sind durch die sogenannte eustachische Röhre miteinander verbunden.

Bei leichten Schnupfenbeschwerden genügen ansonsten Meerwassernasentropfen oder physiologische Kochsalzlösung zur sanften Befeuchtung und Reinigung der Nasenschleimhaut. Stillt die Mutter, darf sie gerne Muttermilch statt Nasentropfen verwenden.

Nasensauger - vom Einmalgebrauch zum Staubsauger

Unterstützend gibt es für Säuglinge zudem diverse Nasensekretabsauger auf dem Markt, die sich in der Praxis zunehmender Beliebtheit erfreuen. Für den schmalen Geldbeutel sei an dieser Stelle exemplarisch Mucex® der Firma B. Braun genannt, der steril zum Einmalgebrauch so manche Nacht retten kann. Dabei wird das Sekret einfach mit dem Mund abgesaugt. Bekannt ist auch der Nasensauger der Firma NUK®, wobei deren große Spitze für Neugeborene teilweise weniger gut geeignet scheint. 

Bei häufigeren Infekten greifen Eltern gerne etwas tiefer ins Portemonnaie. Für sie könnten verschiedene elektrische Nasensauger interessant sein, wie beispielsweise der batteriebetriebene Olaf®-Nasensauger oder der Angle-Vac®-Nasensauger. Letzterer wird an handelsübliche Staubsauger angeschlossen – das klingt brutal und laut, doch die Saugkraft wird automatisch auf 0,05 bis 0,15 bar reguliert. 

Das sind die Top zwölf der am häufigsten verordneten Wirkstoffe für Kinder

  1. Ibuprofen
  2. Xylometazolin
  3. Paracetamol
  4. Colecalciferol
  5. Salbutamol
  6. Efeublätterextrakt
  7. Amoxicillin
  8. Ambroxol
  9. Ofloxacin
  10. Cefaclor
  11. Cetirizin
  12. Olaflur

TK-Report „Kinder und Arzneimittel“ (23. Februar 2022)

Ist der Schnupfen nach einer Woche noch nicht weg, wird er von starken Kopfschmerzen oder von Lichtempfindlichkeit und Fieber begleitet, muss das Kind von einem Arzt untersucht werden. Denn auf dem Boden eines viralen Infekts kann es beispielsweise zu einer Sekundärinfektion mit Bakterien kommen. Aber glücklicherweise ist Schnupfen in über 80 Prozent der Fälle selbstlimitierend und eine symptomatische Therapie ausreichend. 

Zum Weiterlesen

Wer tiefer in die Pädiatrie eintauchen will, wird in dem Werk „Pädiatrische Pharmazie“ sowie bei der Weiterbildung zum „Fachberater/in Pädiatrie“ der PädiaAkademie fündig. Zum Nachschlagen sollte außerdem der Ringbuchordner „Praxiswissen Pädiatrische Pharmazie“ in keiner Apotheke fehlen. Das Werk wird laufend aktualisiert und ergänzt.



Anna Carolin Antropov, Apothekerin
redaktion@daz.online


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