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Modellprojekt
Apotheken in Basel sollen Cannabis zu Genusszwecken abgeben
In Basel gibt es bald Cannabis zu Genusszwecken aus der Apotheke – wenn auch zunächst nur in einem Modellprojekt. Geprüft werden soll, ob sich das Konsumverhalten verändert, wenn das Rauschmittel legal gekauft werden kann.
In der Schweizer Grenzstadt Basel startet im Herbst ein Pilotversuch zum legalen Verkauf von Cannabis für Genusszwecke. Allerdings dürfen nur rund 400 Ausgewählte an dem Projekt teilnehmen, wie die Gesundheitsbehörde von Basel-Stadt am Dienstag berichtete. Das Bundesamt für Gesundheit hat das geplante und von der Wissenschaft begleitete Projekt jetzt genehmigt.
Für eine Teilnahme an dem Projekt können sich Menschen bewerben, die in Basel leben und bereits regelmäßig Cannabis konsumieren. Sie dürfen dann verschiedene Cannabisprodukte wie getrocknete Cannabisblüten und Haschisch in einigen Apotheken kaufen. Geprüft werden soll, ob sich das Konsumverhalten verändert, wenn das Rauschmittel legal gekauft werden kann. Zudem werden die Teilnehmer regelmäßig über ihre körperliche und psychische Gesundheit befragt. Das Projekt soll über zweieinhalb Jahre laufen. Die Teilnehmer dürfen kein Cannabis kaufen und an andere weitergeben.
Ampel plant Entkriminalisierung
Auch die deutsche Regierungskoalition will eine kontrollierte Abgabe von Cannabis an Erwachsene zu Genusszwecken laut Koalitionsvertrag erlauben. Umstritten ist dabei aber noch, ob die Abgabe auch in Apotheken oder nur in spezialisierten Fachgeschäften gestattet werden soll. Während sich die drogenpolitische Sprecherin der FDP-Fraktion im Bundestag, Kristine Lütke, im DAZ-Interview offen dafür zeigte, dass sich auch Apotheken um entsprechende Lizenzen bewerben dürfen, spricht sich der Deutsche Hanfverband in einem Positionspapier klar dagegen aus.
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In der Schweiz ist Cannabis nach Angaben der Gesundheitsbehörden die am meisten konsumierte illegale Substanz. Es ist verboten, Cannabis anzubauen, zu importieren, herzustellen und zu verkaufen. „Trotz dieses Verbots ist der Konsum verbreitet und der Schwarzmarkt blüht“, schreibt das Bundesamt für Gesundheit.
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