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E-Rezept-Testphase: Bilden Sie Pärchen!

Münchingen - 31.03.2022, 15:15 Uhr

Ärzte und Apotheker sollen sich in Paaren zusammenfinden und gemeinsam das E-Rezept erproben. (Foto: IMAGO / Panthermedia) 

Ärzte und Apotheker sollen sich in Paaren zusammenfinden und gemeinsam das E-Rezept erproben. (Foto: IMAGO / Panthermedia) 


Ärzte berichten über reibungslosen Ablauf

Es gibt sie, die Ärzte, aber auch Zahnärzte, die bereits fast enthusiastisch nur noch E-Rezepte ausstellen, wie die Erfahrungsberichte zeigten. Der Anstoß, sich dem E-Rezept zu öffnen, kam dabei nicht selten von einer benachbarten Apotheke. Der Neurologe Erik Strauß, Leipzig, freut sich darüber: „Ich habe meine Pärchen-Apotheke“ gefunden. Mittlerweile funktioniere der Ablauf mit dem E-Rezept in Zusammenarbeit mit dieser Apotheke relativ reibungslos. Seine Patienten habe er bereits weitgehend aufs E-Rezept (Papierausdruck) umgestellt, so Strauß. Er hofft darauf, dass die Patienten bald Zugang zur App haben, dann werden die Effekte und die Vorteile des E-Rezepts für die Praxis noch deutlicher.

Auch für den Zahnarzt Markus Sagheri klappt es mit der Pärchen-Apotheke sehr gut. „Und die Abläufe mit dem E-Rezept sind einfacher, auch beim Signieren in der Praxis“, freut sich Sagheri. 

Apotheker Ralf König ist begeistert von der Geschwindigkeit bei der Übertragung des E-Rezepts, von den Vorteilen bei der Rezept-Nachüberprüfung und beim Signieren der E-Rezepte. Formale Rezeptfehler erkennt die Software, sodass hier keine Retax-Gefahren lauern. Auch König appellierte an die Apotheken: „Sucht Euch einen Pärchen-Arzt, es macht einen Riesen-Spaß.“

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Apotheker Markus Flemmig hat mittlerweile nahezu 600 E-Rezepte eingelöst. Ihn habe sein „Pärchen-Arzt“ angesprochen, um gemeinsam das E-Rezept zu testen. Nach anfänglichen kleineren Schwierigkeiten funktionieren die Abläufe reibungslos. Er sieht vor allem Zeitvorteile bei der Bearbeitung der Rezepte. Er schloss seinen Erfahrungsbericht mit den Hinweis, dass eine stabile Internetverbindung die Grundvoraussetzung sei, „sonst geht nichts“. Hier sollten noch „irgendwelche Sicherungsmechanismen greifen“, sonst gebe es massive Probleme.

In der abschließenden Fragerunde der Veranstaltung war u. a. die Belastbarkeit der Telematik-Infrastruktur (TI) ein Thema: Was passiert, wenn später mehr als zehn Millionen Apotheken und Ärzte gleichzeitig eingeloggt sind und auf die TI zugreifen? Die Gematik-Experten beruhigten: Man habe die Belastbarkeit der Server ständig im Blick und habe hohe Auslastungen bereits ohne Probleme getestet.



Peter Ditzel (diz), Apotheker / Herausgeber DAZ
redaktion@deutsche-apotheker-zeitung.de


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3 Kommentare

was nicht gesagt wird

von Karl Friedrich Müller am 01.04.2022 um 8:31 Uhr

das eRezept soll alles einfacher machen? Wirklich?
Die unmöglichen Zustände bei der Verordnung bleiben. Das Chaos und die Fehler seitens der Praxen, nur dass es noch schwieriger wird, das zu handhaben. Meist braucht man ein neues Rezept. Fehlende Dosierung, AM, die schon gar nicht mehr gelistet sind, falsche Zuordnung von PZN und AM und und und... Dazu extrem zunehmende Überwachung, gläserne Apotheke, die Retaxgefahr steigt.
Es wird nichts, aber auch gar nichts einfacher für uns, weil schon auf Seite der Ärzte der Schlendrian bleibt und die nicht sanktioniert wird, noch sonst ein Druck ausgeübt wird, dass Verordnungen KORREKT sind.
Die Bürokratie und der Druck auf UNS steigt im Gegenteil.
Das ist nicht hinnehmbar, dazu zu erwartende Kürzungen im Ertrag? Und Umsatz, wie oben von Frau Schierle ausgeführt.
Ihr habt sie nicht mehr alle.

» Auf diesen Kommentar antworten | 1 Antwort

AW: was nicht gesagt wird

von Karl Friedrich Müller am 01.04.2022 um 8:44 Uhr

und Stromausfall? Hacker?
Die Gefahren werden ebenso ausgeblendet. Denen präventiv zu begegnen wird teuer und aufwändig. Sofern das möglich ist. Wo soll ein Notstromaggregat hin? Wie wird der Sprit gebunkert, Solar? dann geht die Apotheke nur bei Sonnenschein? Hacker werden immer eine Möglichkeit finden.... Die digitale Infrastruktur ist nach wie vor unterirdisch. Das Ausstellen der Impfzertifikate hat gezeigt, dass die große Mehrheit der Bevölkerung ziemlich hilflos mit der Digitalisierung ist. Smartphone? Wenn vorhanden, kann man oft nicht damit umgehen.
Es gehört schon eine Menge Verblendung und Abschottung von der Realität dazu, das alles schönzureden und zwanghaft einführen zu wollen.

e-Rezept

von Ingrid Schierle am 31.03.2022 um 19:32 Uhr

Natürlich bietet das e-Rezept auch Vorteile, das ist jedem klar, aber …
Meines Erachtens ist ein wichtiger Grund, weshalb sich die Apotheken nicht mit Freuden auf das e-Rezept stürzen die Tatsache, dass es den Rx-Versand gibt. Wieso sollte denn eine Vor-Ort-Apotheke eine Sache launchieren, von der vor allem der Versandhandel profitiert? Da können die CEO‘s der Versender tausendmal mit „Partner“-Angeboten ködern oder bei den Apotheken behaupten, der Versandanteil sei so verschwindend gering, das fällt überhaupt nicht ins Gewicht.
Wenn’s so marginal ist, wieso will dann bitte der Versand so dringend das e-Rezept? Wieso reagieren dann bitte die Börsenkurse so sensibel auf jede e-Rezept Statusmeldungen?
Fazit: Würde der Rx-Versand zurückgenommen (was sicher nicht passiert), würde auch die Unterstützung der Apotheken zunehmen.

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