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Nicht auf Hoffnung setzen
Wissenschaftlerinnen: Omikron ist nicht mehr zu stoppen
Boostern reicht nicht – man braucht alle Maßnahmen zusammen
Prof. Dr. Sandra Ciesek ist Direktorin des Instituts für medizinische Virologie, am Universitätsklinikum Frankfurt. Am vergangenen Dienstag hatte sie noch auf Twitter geschrieben: „Was für eine irrsinnige Idee in der aktuellen Lage und der aktuellen Gefahr durch Omikron: die Testpflicht abschaffen. Ich hoffe nicht auch in Krankenhäusern oder Alten-/Pflegeheimen?“ Sie betonte nun erneut, dass man auch die Tests weiterhin als eine der verschiedenen „Sicherheitsscheiben“ brauche. Heute twitterte sie schließlich nach dem Online-Gespräch: „Wie reagieren andere Länder - hier UK - auf Omicron? Die Tipps von Nicola Sturgeon (First Minister Scotland) sind auch für uns ratsam.“ Dann listete sie Maßnahmen auf:
- Kontakte reduzieren
- Booster-Impfung
- Testen bevor man ausgeht
- Fenster offen halten / Lüften
- Hände waschen
- Maske tragen
- Homeoffice wenn möglich
Vergangenen Dienstag kritisierte laut dpa die Weltgesundheitsorganisation WHO Corona-Auffrischungsangebote für alle in reichen Ländern, während Millionen Menschen weltweit noch auf ihre erste Impfdosis warten. Es gebe keine Nachweise, dass dies gegen die Omikron-Variante helfen, sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus am Dienstag in Genf. Die WHO sei nicht grundsätzlich gegen Auffrischungen, sagte Tedors. Es gehe aber um Prioritäten. Auch Ciesek sagte nun heute im Presse-Gespräch: „Im Moment habe ich das Gefühl, dass vermittelt wird: Lassen Sie sich boostern und die Welt ist wieder gut. Das ist nicht so.“ Man brauche alle Maßnahmen zusammen, wie sie auf Twitter schrieb: „Was die WHO sagt: Omicron breitet sich mit einer Geschwindigkeit aus, die wir bei keiner vorherigen Variante gesehen haben. Impfstoffe allein werden kein Land aus dieser Krise herausholen. Nicht Impfen statt Masken, Abstand, Lüften oder Händehygiene - sondern alles zusammen.“
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Prof. Dr. Christoph Neumann-Haefelin, der Leiter der Arbeitsgruppe Translationale Virusimmunologie an der Klinik für Innere Medizin II am Universitätsklinikum Freiburg, erklärte anschaulich, dass man durch die Booster-Impfung nun versuche, eine „möglichst hohe Stadtmauer“ gegen das Coronavirus zu errichten. Doch von wirklich neuen Daten zur Wirksamkeit der verschiedenen Impfstoffe und deren Kombinationen hinsichtlich Omikron konnte noch keine:r der drei Expert:innen berichten. Diskussionen über verkürzte Impfabstände wurden währenddessen mit Skepsis beobachtet, angesichts des gestern erkannten Impfstoffmangels in Deutschland: Eine Corona-Impfstoffinventur hat nach Angaben des Bundesgesundheitsministers Karl Lauterbach einen Mangel für das erste Quartal 2022 ergeben. Dies habe viele überrascht. „Mich auch“, sagte der SPD-Politiker am Dienstagabend in den ARD-„Tagesthemen“.
Die Wissenschaftler:innen konnten auch zu Fragen hinsichtlich Hospitalisierung, schwerer Verlauf und Verlauf bei Kindern durch die Omikron-Variante nichts Aussagekräftiges berichten. Die Variante sei dazu einfach noch zu neu. Sicher sei dagegen, dass der beobachtete Immunescape allein, Omikron nicht ansteckender macht, vieles spreche dafür, dass die Variante per se ansteckender ist, erklärte Brockmann. Wann Omikron in Deutschland dominieren wird, könne man noch nicht voraussagen. Die Frage sei dabei, wie stark die Variante bereits in Deutschland zirkuliert.
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