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Die Omikron-Variante: Zahlen, Fakten und Befürchtungen

Düsseldorf - 07.12.2021, 09:15 Uhr

Ein Teil der Gensequenz der Variante Omikron stammt allem Anschein nach sogar aus einem ganz anderen Coronavirus, dem weltweit seit vielleicht Jahrhunderten endemischen Humanen Coronavirus 229E (HCoV-229E). (Foto: dottedyeti / AdobeStock)

Ein Teil der Gensequenz der Variante Omikron stammt allem Anschein nach sogar aus einem ganz anderen Coronavirus, dem weltweit seit vielleicht Jahrhunderten endemischen Humanen Coronavirus 229E (HCoV-229E). (Foto: dottedyeti / AdobeStock)


Drei Möglichkeiten der Entstehung werden diskutiert

Einig sind sich die Wissenschaftler, dass Omikron eine ungewöhnlich hohe Zahl an Mutationen aufweist. Als möglichen Entstehungsort wird von den meisten Forschern ein immunsuprimierter Wirt vermutet, in dessen Körper sich die Infektion lange und weitgehend ungestört vom geschwächten Immunsystem halten konnte und das Virus dementsprechend oft mutieren konnte. In Südafrika ist die Quote der HIV-Positiven weiterhin hoch. Ein entsprechender HIV-positiver Patient wird als möglicher Entstehungsort von Omikron vermutet. 

Eine andere etwa in einem Forbes-Artikel diskutierte Theorie führt die Möglichkeit einer „Reversen Zoonose“ auf. Dabei wäre ein tierischer Wirt vom Menschen mit COVID-19 angesteckt worden, der Erreger in dem Wirt mutiert und das Virus dann erneut als Omikron-Variante auf den Menschen zurück übergesprungen. Etwa Ratten im Abwassersystem seien dafür eine denkbare Möglichkeit.

Ist Molnupiravir schuld?

In einer dritten Theorie, ebenfalls in dem Artikel diskutiert, wird die Möglichkeit angeführt, die Omikron-Variante könnte ein Resultat der COVID-19-Behandlung mit dem Wirkstoff Molnupiravir sein. Dieser Wirkstoff (N4-Hydroxycytidin-5'-(2-methylpropanoat) wurde ursprünglich als Arzneimittel gegen Grippe entwickelt und wird im Körper zum Nukleosid-Analogon N4-Hydroxycytidin (NHC) verstoffwechselt. Dieses führt bei der RNA-Replikation zu Kopierfehlern und induziert viele Mutationen in der Virus-RNA. Der Theorie nach könnte eine unvollständige Behandlung unter Umständen zum Entstehen der Omikron-Variante geführt haben. Um dies abschließend zu beurteilen, bedarf es weiterer Forschung.

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Unterdessen reagieren die Märkte weltweit ebenso beunruhigt auf die neue Variante wie die Wissenschaft. Weltweit geben seit Ende November Aktienkurse und Indizes nach, in der Befürchtung, Omikron könnte die Auswirkungen der aktuellen Delta-Welle noch verschlimmern. Man fürchtet eine „Omikron-Rezession“ und etwaige neue Lockdowns.

Warum die Variante Omikron heißt

Dass die WHO bereits Anfang 2021 entschieden hat, neue Varianten nach dem griechischen Alphabet zu benennen und nicht mehr von „britischer“ oder Südafrika-Variante spricht, hatte seinen Grund darin, dass es keine Ressentiments gegen die damit „verunglimpften“ Nationen geben sollte.

Aus einem ähnlichen Grund wurden bei der Benennung nun die griechischen Buchstaben Ny und Xi, die eigentlich dran gewesen wären, übersprungen. „Ny“ sei zu ähnlich mit dem englischen Wort New, was zu Verwirrung hätte führen können, so die WHO. Xi wiederum sei ein häufiger asiatischer Nachname. Das ZDF vermutet, dass es mehr damit zu tun haben könnte, dass der chinesische Staatschef den Namen Xi Jinping trägt.

* dieser Text wurde am 7. Dezember 2021 um 17:44 Uhr redaktionell bearbeitet: Statt „Mehr junge Kinder auf der Intensivstation“ heißt es nun „Mehr junge Kinder im Krankenhaus“.



Volker Budinger, Diplom-Biologe, freier Journalist
redaktion@daz.online


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1 Kommentar

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von Dr. Dietmar Roth, Rottenburg am 07.12.2021 um 17:27 Uhr

Mein Fazit mit meinem Kenntnisstand zum 06.12.2021. lautet:
In Zukunft können wir uns darauf einstellen ein-bis zweimal im Jahr mit dem jeweils dann aktuellen Coronaimpfstoff
geimpft zu werden.

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