- DAZ.online
- News
- Pharmazie
- Auffrischimpfung ...
STIKO sitzt an neuer Impfempfehlung
Zwar könnten Auffrischimpfungen bei Jüngeren – nach Erreichen hoher Impfquoten – zur spürbaren Reduktion der Virusausbreitung in der Bevölkerung beitragen, doch dürften diese nicht zu einer Verzögerung der Auffrischimpfung bei ab 70-Jährigen sowie bei immundefizienten Personen führen. Denn: „Durchbruchsinfektionen führen bei alten Menschen häufiger als bei Jüngeren zu einer schweren Erkrankung, die eine intensivmedizinische Behandlung notwendig macht“, erinnert die STIKO. Deshalb sei ein zielgerichtetes Vorgehen für die Durchführung von Auffrischimpfungen sinnvoll und erforderlich.
Allerdings scheint diese Empfehlung nur temporär: „Aus immunologischen und infektionsepidemiologischen Gründen ist es sinnvoll, über die genannten Risikogruppen hinaus mittelfristig auch allen anderen Grundimmunisierten eine Auffrischimpfung anzubieten“, stellt die STIKO in Aussicht. Bei einer Auffrischimpfkampagne sollte so weit wie möglich nach absteigendem Lebensalter vorgegangen werden. Die Geschwindigkeit im Vorgehen bei einer solchen Impfkampagne werde dabei maßgeblich von den regionalen Impfkapazitäten abhängen.
Boosterdosis nach sechs Monaten
Immunkompetente Menschen sollten sich frühestens sechs Monate nach Abschluss der Grundimmunisierung boostern lassen. Derzeit rät die STIKO ausschließlich zu mRNA-Impfstoffen für eine Auffrischimpfung, zugelassen in der EU sind mittlerweile sowohl Comirnaty® von Pfizer/Biontech wie auch Spikevax® von Moderna. Die Boosterdosis erfolgt bei Comirnaty® mit 30 µg (wie auch bei der Grundimmunisierung), bei Spikevax® nur mit der halben Dosis (50 µg) der Grundimmunisierung (100 µg).
Mehr zum Thema
Auffrischimpfung mit Spikevax
EMA rät zum Moderna-Booster
mRNA-Impfstoffe von Pfizer/Biontech und Moderna
EMA empfiehlt Dritt- und Booster-Impfungen
Die STIKO ruft erneut alle bisher Nicht-Geimpften dringend auf, das COVID-19-Impfangebot wahrzunehmen. Die Zahl der SARS-CoV-2-Infektionen sei unter Ungeimpften 10-fach höher als unter Geimpften. Ebenso befinden sich laut STIKO unter den intensivmedizinisch behandelten COVID-19-Patient:innen sehr viele ungeimpfte Personen sowie Menschen mit Immundefizienz. Die Impfung diene sowohl dem Selbstschutz als auch dem Schutz der Mitmenschen. Die Ständige Impfkommission arbeitet eigenen Angaben zufolge derzeit an der Anpassung ihrer COVID-19-Impfempfehlung, in die sollen die aktuelle epidemische Lage, neue Erkenntnisse zur Transmissionsverhinderung sowie „real life“ Daten anderer Länder zum Einfluss von Auffrischimpfungen auf die Infektionszahlen einfließen.
Die STIKO rät dringend, sich weiterhin an COVID-19-Hygienemaßnahmen (AHA-L-Regeln) zu halten. Dies gilt auch für geimpfte Personen, da auch von diesen eine SARS-CoV-2-Transmission ausgehen kann.
0 Kommentare
Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.