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Hormonelle Verhütung im Langzyklus
Ist eine „Pillen“-Pause doch sinnvoll?
Welche Pillen für den Langzyklus zugelassen sind
In Deutschland gibt es bislang nur wenige Präparate, die auch tatsächlich für den Langzyklus (mit HFI) zugelassen sind, ansonsten fällt der Langzyklus unter den Off-Label-Use. Drei Beispiele sind:
- Seasonique® (30 µg Ethinylestradiol + 150 µg Levonorgestrel über 84 Tage, gefolgt von sieben Tabletten mit 10 µg Ethinylestradiol)
- Velmari® Langzyklus (20 µg Ethinylestradiol + 3 mg Drospirenon, über mindestens 24 Tage oder maximal 120 Tage, dann vier Tage Pause)
- Evaluna® 30 Langzyklus (30 µg Ethinylestradiol + 150 µg Levonorgestrel, wie Seasonique® über 84 Tage. Die 7-tägige Pause erfolgt dann aber komplett wirkstofffrei – also ohne Tabletteneinnahme)
Beim Langzyklus-Präparat Velmari® ist besonders zu beachten, dass für die Gestagenkomponente Drospirenon grundsätzlich von einem erhöhten VTE-Risiko auszugehen ist. In der Fachinformation (Stand 03/2021) heißt es: „Arzneimittel, die Levonorgestrel, Norgestimat oder Norethisteron enthalten, sind mit dem geringsten Risiko für eine VTE verbunden. Andere Arzneimittel, wie Velmari® Langzyklus, können ein bis zu doppelt so hohes Risiko aufweisen.“
Evaluna® enthält im Langzykluspräparat im Vergleich zu Seasonique® keine wirkstoffhaltigen Tabletten für die siebentägige „Pause“. In der Fachinformation (Stand 02/2021) von Evaluna® 30 Langzyklus heißt es außerdem: „Präparate, die Levonorgestrel (Evaluna 30 Langzyklus), Norgestimat oder Norethisteron enthalten, sind mit dem geringsten VTE-Risiko verbunden.“
Angesichts dieser Informationen und der neuen Risikoeinschätzung zu Seasonique® scheint es nach aktuellem Stand am sinnvollsten zu sein, von diesen drei Präparaten Evaluna® im Langzyklus anzuwenden, wenn man sich für diesen entscheidet.
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Übrigens – ob Langzyklus oder konventioneller Zyklus – einen generellen Vorteil hat die hormonelle Verhütung laut der deutschen Leitlinie immer: „Als weiterer Benefit wird die Langzeitprotektion gegenüber den Risiken eines Endometrium- oder Ovarialkarzinoms bei beiden Anwendungsformen gesehen.“
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