Ergebnis der DAZ-Umfrage

Mehrheit findet Impfstatus-Abfrage durch den Arbeitgeber in Ordnung

Stuttagrt - 07.09.2021, 17:50 Uhr

Beschäftigte in Kitas, Schulen und Pflegeheimen dürfen im Zuge der Pandemie demnächst gefragt werden, ob sie geimpft sind. (s / Foto: IMAGO / Rolf Poss)

Beschäftigte in Kitas, Schulen und Pflegeheimen dürfen im Zuge der Pandemie demnächst gefragt werden, ob sie geimpft sind. (s / Foto: IMAGO / Rolf Poss)


Sollen Arbeitgeber das Recht bekommen, den Impfstatus ihrer Angestellten abzufragen? Diese Frage sorgte vergangene Woche für Diskussionen. Mittlerweile ist klar: Arbeitgeber sollen von Beschäftigten in Kitas, Schulen und Pflegeheimen künftig Auskunft über eine Corona-Impfung oder eine überstandene COVID-19-Erkrankung verlangen können. Manchem geht dieser Kompromiss nicht weit genug, für andere ist das ein massiver Eingriff in Persönlichkeitsrechte. Die Mehrheit der DAZ-Leser:innen hält es unter den gegebenen Umständen für sinnvoll, dass Arbeitgeber Informationen über den Impfstatus einholen können.

Der Bundestag hat am heutigen Dienstag mehrere Corona-Neuregelungen beschlossen. Unter anderem ging es darum, ob Arbeitgeber ein Anrecht darauf erhalten sollen, den Impfstatus der Beschäftigten zu erfahren. Das Recht der Arbeitgeber, Gesundheitsdaten ihrer Angestellten zu erfahren und diese auch noch zu speichern, ist hierzulande sehr beschränkt. Einige Ausnahmen gibt es jedoch. So müssen Arbeitnehmer, die in bestimmten Einrichtungen (nach § 23 Absatz 3 Satz 1 IfSG) tätig sind, beispielsweise einen vollständigen Masernschutz nachweisen.

Dem aktuellen Beschluss zufolge sollen nun Beschäftigte in Kitas, Schulen und Pflegeheimen im Zuge der Pandemie gefragt werden können, ob sie geimpft sind. Das ist der Kompromiss, auf den sich Union und SPD vergangene Woche geeinigt hatten. So mancher hätte sich allerdings eine weitergehende Regelung gewünscht, die das in allen Betrieben erlaubt. Insbesondere Arbeitgeberverbände hatten sich im Vorfeld dafür ausgesprochen, dass der Impfstatus der Beschäftigten abgefragt werden darf. Viele Gewerkschaften waren jedoch strikt dagegen, sie fürchten eine Impfpflicht durch die Hintertür.

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Innerhalb der DAZ-Leserschaft hält es gut ein Viertel der Teilnehmenden (25,44 Prozent, 188 Stimmen) an unserer nicht repräsentativen Umfrage grundsätzlich für sinnvoll, dass Arbeitgeber:innen das Recht erhalten, den Impfstatus ihrer Beschäftigten abzufragen. Ein Drittel (33,56 Prozent, 248 Stimmen) fände das im Zuge der Pandemie in Ordnung – schließlich befinde man sich in einer Ausnahmesituation. 28,28 Prozent (209 Stimmen) vertreten hingegen die Auffassung, dass der Impfstatus den Arbeitgeber nichts angeht.

Der jetzt verabschiedeten Lösung, dass Arbeitgeber:innen nur in bestimmten Betrieben Beschäftigte fragen dürfen, ob sie geimpft sind, kann nur eine Minderheit von 5,95 Prozent (44 Stimmen) etwas abgewinnen. Und auch die Variante, den Impfstatus nicht generell abzufragen, sondern nur im Rahmen von Zugangskontrollen, zum Beispiel zum Betrieb oder bestimmten Veranstaltungen, die 3G-Regeln anzuwenden, stößt in der DAZ-Leserschaft auf keine große Zustimmung (6,77 Prozent, 50 Stimmen).


Julia Borsch, Apothekerin, Chefredakteurin DAZ
jborsch@daz.online


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5 Kommentare

Datenquelle

von Elsa am 10.09.2021 um 11:22 Uhr

Danke übrigens an Apo für Datenquelle!

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Quellen

von Lisa am 10.09.2021 um 11:18 Uhr

Es gibt verschiedenste Quellen.
Angst- und Panikmache aktuell zB wieder mal Herr Drosten und die Politiker, die nachplappern und kaum andere Experten kennen (in diversen Medien nachlesbar), Drosten lag ja schon daneben zu Zeiten von Vogel- und Schweinegrippe (und eben auch diesmal) mit der Beschwörung von Horrorszenarien,... oder Bilder in Zeitungen, die nicht notwendig wären, oder ...oder.., den Menschen macht's Angst und beeinträchtigt ua die Immunlage eklatant.
Durchschnittsalter zB
Die Welt (82 Jahre), SZ (83 Jahre in Hamburg) ua, einfach mal selber recherchieren in unterschiedlichsten Wuellen
Todesrate 0,2%
übernommen aus Corona-Ausschuss (sehr empfehlenswert, da auch mal "hinter die Dinge" geblickt wird, zB wie sicher ist "Corona" auf dem Totenschein, wenn's Sonderprämien dafür gibt oä
..... Ergänzen möchte ich das ganze durch massive, ganz und gar nicht harmlose Impfnebenwirkungen in meiner nächsten Verwandt-und Bekanntschaft, wo einem momentan nur die Hoffnung bleibt.....
Reicht das?

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Datenquelle

von Apo am 08.09.2021 um 12:28 Uhr

https://desktop.inbee.app/?isTotalOverview=true

Dort gibt es eine gute Übersicht verschiedener Quellen.

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Abfrage des Impfstatus

von Elsa am 07.09.2021 um 21:05 Uhr

Wer immer noch glaubt, wir befänden uns in einer besonderen Situation und eine Abfrage des Impfstatus durch den Arbeitgeber sei gerechtfertigt, hat noch wenig begriffen.
Ist dies bei einer Covid-Todesrate von 0,2%, einem durchschnittlichen Alter der an Covid Verstorbenen von inzwischen 83 Jahren wirklich nötig? Oder sind viele immer noch geleitet von der Angst - und Panikmache unserer Politiker, deren wissenschaftlichen Beratern und den Medien? Es ist wirklich bezeichnend und ich empfinde es persönlich sehr bedrückend, wie schnell Menschen in ihrer Furcht nicht mehr klar denken können (nachgewiesen in der Psychologie) und sich ihre Freiheit in einer frappierenden Art und Weise einfach so wegnehmen lassen.

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AW: Re Abfrage des Impfstatus

von Jan Kusterer am 08.09.2021 um 11:39 Uhr

Todesrate 0,2% Quelle?
Durchschnittsalter 83 Quelle?
Aktuelle Angst- und Panikmache??

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