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Versammlung des AVNR
Preis: Bürgertests gehören in die Hände der Heilberufler
Preis befürchtet Ansturm auf die Apotheken
Anders als die ABDA geht Preis diesbezüglich von einem Ansturm auf die Apotheken aus. Denn nach seiner Einschätzung wird nur etwa jeder vierte Betrieb diesen Service kurzfristig anbieten – diese dürften sich dann aber vor Anfragen kaum retten können. „Da hätte ich mir mehr Vorbereitung von der ABDA gewünscht“, kritisierte er. Immerhin sei die Vergütung mit 18 Euro je Zertifikat angemessen.
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Völlig anders sehe das bei der Corona-Impfstoffdistribution aus: In diesem Punkt seien die Apotheken „unglaublich unterbezahlt“, so Preis. „Wir müssen viel zu kleinteilig bestellen“, sagte er mit Blick auf die Vorgabe, dass für jeden Arzt ein separater Auftragt erstellt werden muss. Zudem werde der Prozess mit dem Einstieg der Betriebsärztinnen und -ärzte in die Nationale Impfkampagne noch unübersichtlicher. Ein Indikator dafür, wie flexibel Apotheken derzeit agieren müssten, sei die Zahl der Rundschreiben, die der Verband in diesem Jahr bereits herausgegeben hat: Bereits zur Jahresmitte habe man die Grenze von 100 Infoschreiben geknackt. „Das ist mehr als sonst im ganzen Jahr“, unterstrich der AVNR-Vorsitzende.
Erfreuliches hatte er hingegen zum Modellprojekt zur Grippeimpfung in den Apotheken zu berichten. Vor knapp einem Jahr war der AVNR die erste Apothekerorganisation gewesen, die mit einer Krankenkasse einen Vertrag über ein solches Projekt aushandeln konnte – konkret mit der AOK Rheinland/Hamburg. Die Evaluationsergebnisse der ersten Grippesaison, in der Apotheker:innen Menschen gegen Influenza immunisieren durften, seien so überzeugend gewesen, dass die Kasse das Projekt nicht nur verlängert und die Vergütung der Apotheken stabil gehalten habe: Bereits im kommenden Herbst dürfen Preis zufolge nun alle Apotheken in ganz Nordrhein diesen Service für Versicherte der AOK Rheinland/Hamburg anbieten.
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Preis schätzt, dass sich dann von den rund 2.200 Offizinen in Nordrhein etwa 500 an dem Modellversuch beteiligen werden – wie so oft handelt es sich dabei um ungefähr ein Viertel aller Betriebe. „Das sind die, die so etwas extra anbieten können neben dem Arzneimittelgeschäft“, ordnete Preis ein. Denn viele Apotheken verfügten schlicht nicht über die personellen und räumlichen Voraussetzungen, um solche Sonderaufgaben zu übernehmen. „Das Arzneimittelgeschäft ist nach wie vor unsere Hauptaufgabe“, stellte Preis klar. Und dieses sei „hoffnungslos unterbezahlt“. Es gelte, weiter auf eine Anpassung der Apothekenvergütung zu drängen. „Wir dürfen nicht locker lassen!“
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