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Zweimal täglich 300 mg Magnesiumcitrat reduzierten Attackenhäufigkeit
In einer weiteren Studie, die zeitgleich publiziert wurde, kamen die Wissenschaftler um Dr. Andreas Peikert zu einem anderen Schluss: „Hochdosiertes orales Magnesium scheint wirksam in der Prophylaxe von Migräne zu sein.“ 81 Patienten im Alter von 18 bis 65 Jahren mit Migräne und einer mittleren Attackenfrequenz von 3,6 pro Monat hatten zwölf Wochen lang (nach vier Wochen medikationsfreier Zeit vor der Studie) täglich 600 mg (24 mmol) Magnesium (Trimagnesiumdicitrat) oral oder Placebo erhalten. Eingesetzt in der Studie wurde Magnesium Diasporal® N 300 Granulat (Protina).
Bereits in den Wochen neun bis zwölf hatte unter Magnesium die Attackenhäufigkeit um 41,6 Prozent abgenommen, in der Placebogruppe um 15,8 Prozent. Auch die Anzahl der Tage mit Migräne verringerte sich unter Magnesium stärker (2,49 Tage weniger) als unter Placebo (1,16 Tage weniger), sie nahmen wie der Medikamentenverbrauch zur symptomatischen Behandlung in der Magnesiumgruppe signifikant ab. Dauer und Intensität der Attacken und der Medikamentenverbrauch pro Attacke nahmen im Vergleich zu Placebo ebenfalls tendenziell ab, waren aber nicht signifikant.
Dadurch dass die Attackenhäufigkeit und die Zahl der monatlichen Migränetage sowie die gesamte Medikation zurückging, jedoch weder Medikation einer einzelnen Attacke noch die Dauer und Schwere einer Attacke, könne das „Alles-oder-nichts-Prinzip“ gelten: Einzelne Attacken können verhindert werden, doch wenn sie dennoch aufträten, seien Schwere und Dauer unverändert. Unerwünschte Ereignisse waren Durchfall (18,6 Prozent) und Magenreizungen (4,7 Prozent). Es gab den Wissenschaftlern zufolge keinen Zusammenhang zwischen Serum-Magnesiumspiegeln vor Therapiebeginn und dem Ansprechen. Während der Studie wurde der Magnesiumspiegel jedoch nicht bestimmt.
Parenterales Magnesium erfolgreich bei Migräne
Wie Magnesium Migräneattacken reduzieren könnte, dazu stellen die Wissenschaftler Vermutungen an. So seien der blutdrucksenkende und der krampflösende Effekt von parenteralem Magnesium bei Eklampsie gut belegt. Die gefäßerweiternde und antiarrhythmische sowie plättchenhemmende Wirkung sollen sich möglicherweise positiv bei Herzinfarkt auswirken. Auch seien erfolgreiche Behandlungen akuter Migräneattacken und Clusterkopfschmerzen mit parenteralem Magnesium berichtet.
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