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Wirkung auf Blutfette und Blutzucker
Ist Rooibostee gesund?
Tee trinken und damit Blutfette und Blutzucker senken – klappt das? Ein Review zu Rooibostee fasst die Studienlage zusammen.
Weltweit nutzen Menschen pflanzliche Produkte gegen ihre Leiden: gegen Entzündungen, Husten oder zur Immunstärkung beispielsweise. Dabei gelten pflanzliche Produkte oder Arzneimittel gemeinhin als gut verträglich und nebenwirkungsarm. Nicht zuletzt soll Rooibostee, gewonnen aus der Pflanze Aspalathus linearis, mit seinen anti-oxidativen Inhaltsstoffen einem Typ-2-Diabetes mellitus und einer koronaren Herzkrankheit (KHK) vorbeugen. Neben antioxidativen Stoffen enthält der koffeinfreie Tee wenige Tannine, zahlreiche Mineralien und potenziell gesundheitsfördernde Flavonoide (Aspalathin and Nothofagin), Phenylpropane, Flavone und Flavonole. Sechs Tassen täglich (1.200 ml) sollen manchen Wissenschaftlern zufolge positive Effekte entfalten, denen steht der Verdacht auf Hepatotoxizität entgegen. Was ist dran – wie gesund ist Rooibostee?
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In einem Review fassten Wissenschaftler die Ergebnisse von 18 Humanstudien mit 488 Teilnehmenden (Alter von sechs bis 83 Jahren) zusammen. Die Hälfte der Studien hatte in Südafrika stattgefunden, es ging um fermentierten (rot), unfermentierten (grün) und schwarzen Rooibostee in Dosen von 200 bis 1.200 ml und seinen möglichen Effekt auf die Herz-Kreislauf-Gesundheit, den Stoffwechsel, entzündliche Prozesse und die Blutdruckregulation. In den meisten Studien waren die Teilnehmer gesund und hatten keine Risikofaktoren. Die Untersuchungen dauerten von einem Tag bis drei Monate und waren damit relativ kurz. Grüner Rooibostee enthält mehr Flavonoide als roter Rooibostee, schwarzer ist den Studienautoren zufolge nicht mehr kommerziell auf dem Markt.
Tryglyzeride und LDL sinken
Bei Menschen mit kardiovaskulären Risikofaktoren wirkte sich das Trinken von Rooibostee positiv auf das Lipidprofil der Menschen aus. Rooibostee (Anwendungsdauer sechs Wochen) senkte signifikant Serum-Triglyzeride und LDL und erhöhte HDL signifikant. Das Gesamtcholesterin nahm zwar auch ab, jedoch ohne statistische Signifikanz. Geht es um die Blutzuckerkontrolle, konnten Wissenschaftler in einigen Studien beobachten, dass roter Rooibostee (fermentiert), nach zwei und sechs Stunden die Blutglukose signifikant senkt, während kein Effekt auf Insulin zu beobachten war. Interessant hierbei scheint vor allem Aspalathin zu sein, ein Flavonoid in Rooibostee, das mehrere Schlüsselenzyme der Fettsäuresynthese und -oxidation beeinflusst und den Glukose- und Fettstoffwechsel verbessert. Mit dem Wissen über Aspalathin überrasche nicht, dass der Verzehr von Rooibos die Glukosekonzentration im Blut und die allgemeine glykämische Kontrolle verbessere, erklären die Review-Autoren. Ein niedriger Serumglukosespiegel beuge Krankheiten vor und verringere das Risiko von koronaren Herzkrankheiten, Schlaganfällen, Nierenerkrankungen sowie Seh- und Nervenproblemen, überlegen die Studienautoren weiter.
Kein Effekt auf Blutdruck
Ungleich grünem Tee wirkt sich Rooibostee nicht auf den Blutdruck, den NO-Spiegel und die Nierensteinbildung aus. Die Studienautoren deuten an, dass Rooibostee unter Umständen zu Eisenmangel führen könne, weswegen Rooibos sich für Kinder als Ergänzung nicht eigne. Vorteilhaft könne der Effekt allerdings sein für Menschen, die ein Risiko für eine Eisenüberladung hätten.
Den Wissenschaftlern zufolge ist es sehr schwierig, die Behauptung, dass Rooibos eine signifikante Wirkung auf den Menschen hat, zu belegen oder zu widerlegen. Die verfügbaren Humanstudien sind überschaubar, klein und die Anwendungsdauer kurz. Sie plädieren für eine Dosis-Wirkungs-Studie, um die Rooibosdosis zu finden, von der Menschen am stärksten profitieren.
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