Migräneprophylaktika – welche Arzneimittel sollen eingesetzt werden?
Mit den innovativen CGRP (Calcitonin Gene-Related Peptide)-Antikörpern Fremanezumab und Galcanezumab beziehungsweise dem CGRP-Rezeptor-Antikörper (Erenumab) stehen seit wenigen Jahren speziell zur Migräneprophylaxe entwickelte Arzneimittel zur Verfügung. Punkten könnten sie vor allem durch eine gute Verträglichkeit und deswegen eine anzunehmende gute Therapietreue der Patienten sowie einem bei Ansprechen raschen Wirkeintritt (Aufdosieren, wie bei Betablockern, entfällt).
Zugelassen sind sie für Migräniker, die an mindestens vier Tagen pro Monat an Migräne leiden. Allerdings bedeutet das nicht, dass jeder Migräniker mit vier und mehr monatlichen Migränetagen sie automatisch erhält – denn der Gemeinsame Bundesausschuss hat beschlossen, dass Ärzte CGRP- bzw. CGRP-Rezeptor-Antikörper erst dann verordnen dürfen, wenn der Migräne-Patient zuvor mindestens fünf Wirkstoffe aus vier pharmakologischen Gruppen erhalten hatte, diese aber nicht halfen oder der Patient sie nicht vertrug. Zum Einsatz kommen hier vor allem Betablocker (Metoprolol, Propranolol), der Calciumantagonist Flunarizin, Antikonvulsiva (Topiramat, Valproinsäure) und Amitriptylin aus der Gruppe der Antidepressiva. Für sie liegen derzeit die besten Wirksamkeitsdaten vor. Leiden Patienten an chronischer Migräne – dies liegt ab 15 Migränetagen pro Monat vor – sollen sie vor CGRP-Antikörpertherapie zudem nicht auf Onabotulinumtoxin A angesprochen haben.
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