DGN fordert neue Risiko-Nutzen-Bewertung

Vaxzevria: Erhöhtes Risiko für seltene Impfkomplikation auch bei älteren Frauen

Stuttgart - 06.05.2021, 15:00 Uhr

Seltene schwerwiegende Gerinnungsstörungen nach Impfung mit dem COVID-19-Impfstoff von AstraZeneca: Die EMA hat bislang keine klaren – und damit vermeidbaren Risikofaktoren – wie Alter, Geschlecht oder Gerinnungsstörungen ausmachen können. (c / Foto: IMAGO / Frank Sorge)

Seltene schwerwiegende Gerinnungsstörungen nach Impfung mit dem COVID-19-Impfstoff von AstraZeneca: Die EMA hat bislang keine klaren – und damit vermeidbaren Risikofaktoren – wie Alter, Geschlecht oder Gerinnungsstörungen ausmachen können. (c / Foto: IMAGO / Frank Sorge)


Von 62 Fällen 53 nach Vaxzevria, neun nach BioNTech-Impfstoff

Alle neurologischen Kliniken in Deutschland waren von der DGN am 6. April 2021 mit der Bitte angeschrieben worden, alle Fälle von zerebralen Sinus- und Hirnvenenthrombosen (CVT) sowie ischämischen und hämorrhagischen Schlaganfällen, die innerhalb eines Monats nach einer SARS-CoV-2-Impfung aufgetreten waren bis zum 14. April 2021 zu melden. Dabei erfasste die DGN 87 Meldungen, von denen bei 62 ein möglicher Zusammenhang mit der Impfung bestätigt wurde (45 zerebrale Venenthrombosen, 9 ischämische Schlaganfälle, 4 Hirnblutungen und 4 andere thrombotische Ereignisse). Das mittlere Alter der Betroffenen lag bei 46,7 Jahren, 77,4 Prozent der Betroffenen seien unter 60 Jahre alt. Bei 95,2 Prozent seien die unerwünschten Ereignisse nach der ersten Dosis aufgetreten.

53 der insgesamt 62 bestätigten Fälle (85,5 Prozent) seien nach Impfung mit dem AstraZeneca-Impfstoff ChAdOx1 aufgetreten, neun Fälle (14,5 Prozent) nach Impfung mit dem Biontech-Impfstoff BNT62b2. Ereignisse nach Gabe des mRNA-Impfstoffes von Moderna wurden keine beobachtet. Zu Bedenken ist dabei allerdings, dass nur 1,2 Millionen Dosen von Moderna bis Mitte April verimpft worden seien – im Gegensatz zu Biontech mit 16,2 Millionen und AstraZeneca mit 4,6 Millionen Dosen.

„Bei Nebenwirkungen, die > 3 Tage nach erfolgter Impfung anhalten oder neu auftreten, z. B. 

  • Schwindel,
  • Kopfschmerzen,
  • Sehstörungen,
  • Übelkeit/Erbrechen,
  • Luftnot,
  • akute Schmerzen in Brustkorb, Abdomen oder Extremitäten,

sollte eine weitere ärztliche Diagnostik zur Abklärung einer Thrombose erfolgen.“ 

(Quelle: Aktualisierte Stellungnahme der GTH zur Impfung mit dem AstraZeneca COVID-19 Vakzin, Stand 1. April 2021)

Die Gesellschaft für Thrombose- und Hämostaseforschung e.V. aktualisiert regelmäßig ihre Stellungnahme zur Impfung mit dem AstraZeneca COVID-19-Vakzin. Dort wird auch erklärt wie die seltenen speziellen Nebenwirkungen nach derzeitigem Stand am besten zu behandeln sind

Das Deutsche Ärzteblatt berichtete am vergangenen Mittwoch zudem, dass die Impfkomplikation in den USA in einem Fall erfolgreich mit Bivalirudin behandelt werden konnte. (In der Lauer-Taxe wird aktuell nur Bivalirudin Accord gelistet.) Die Patientin habe sich im konkreten Fall innerhalb einer Woche vollständig von einer zerebralen venösen Sinusthrombose erholt. Sie erhielt laut Ärzteblatt zusätzlich intravenöse Immunglobuline und Prednison, „um die Immunreaktion zu beenden und die Erholung der Thrombozyten zu beschleunigen“. 



Diana Moll, Apothekerin und Redakteurin, Deutsche Apotheker Zeitung (dm)
redaktion@daz.online


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1 Kommentar

Da ist wieder der Schwachsinn

von Dr. Peter M. Schweikert-Wehner am 06.05.2021 um 16:10 Uhr

xpert:innen betonten in den Diskussionen rund um Vaxzevria und dessen spezielle sehr seltene Nebenwirkungen (Thrombosen kombiniert mit Thrombozytopenie) immer wieder, dass das Risiko durch eine COVID-19-Infektion für (spezielle) Thrombosen deutlich höher sei, als das der Impfung.

Immer der gleiche Quatsch,denn
1. Nicht jeder der ungeimpft ist bekommt Covid 19. Man kann sich sogar dagegen schützen!
2. AstraZenecaImpfstoff wirkt nur zu 70%. Nach der Erstimpfung ist der Schutz sehr gering
3. Es gibt gut verträgliche Alternativen
4. Schon die Zulassung des Astra-Impfstoffes hatte Mängel
5. Der Impfstoff ist sehr schlecht verträglich und Nebenwirkungsreich

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