Von den beobachteten Patient:innen hätten vier keine respiratorischen bzw. nur nicht-respiratorische COVID-19-Symptome gehabt. In fünf Fällen trat die CVST zeitgleich zur SARS-CoV-2-Infektion auf; bei einem Patienten betrug das Intervall 15 Tage nach COVID-19-Beginn. Drei der sechs Patient:innen hätten allerdings prädisponierende Faktoren für eine CVST (Schwangerschaft, Protein-C-Mangel, Hepatitis C) gehabt. Vier der sechs Patient:innen verstarben trotz Intensivtherapie innerhalb von drei Wochen.
In der Literatur seien außerdem 28 Kasuistiken von Patient:innen mit Sinusthrombose bei SARS-CoV-2-Infektion gefunden worden. Dort lagen bei der Mehrzahl (22/28) aber auch respiratorische Infektzeichen vor. Elf von 28 hätten zudem prädisponierende Faktoren gehabt.
Das Intervall vom Beginn der COVID-19-Symptome betrug dort 0-21 Tage, so die DGN. Insgesamt sei bei nicht-COVID-19-assoziierter CVST der Frauenanteil größer (Frauen/Männer 2,19) gewesen als bei COVID-19-assoziierter CVST (Frauen/Männer 1,42). Patient:innen mit einer CVST und SARS-CoV-2-Infektion seien (gegenüber CVST ohne SARS-CoV-2-Infektion) im Durchschnitt älter gewesen (ca. 49 vs. 38 Jahre) und die Mortalitätsrate sei um mehr als das Fünffache höher (35,29% vs. 6,07%).
Doch auch in dieser Mitteilung wurde zum Mechanismus betont: „Die Datenlage erlaube insgesamt keine Rückschlüsse, inwieweit SARS-CoV-2 die Ursache oder nur einen Trigger für eine CVST darstellt, so die Autoren.“ Man solle aber, bei entsprechenden Hinweisen an die Möglichkeit einer CVST bei COVID-19-Patient:innen denken, und zwar auch bei fehlenden respiratorischen Symptomen.
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