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Superfoods-Beratungswissen – Teil 10
Kombucha – der prickelnde Pilz
Zuckerarm, probiotisch und vitaminreich?
Kombucha-Freunde beschreiben Kombucha als „zuckerarmes“, wenn nicht sogar zuckerfreies Getränk, weil der Pilz den anfangs zugefügten Zucker vollständig verstoffwechselt. Das ist natürlich abhängig von der Gärdauer. Je länger der Gärprozess dauert, umso saurer und weniger wohlschmeckend wird das Getränk sein. Wenn das Kombucha-Getränk „lecker“ schmeckt, wird es meist noch recht zuckerhaltig sein.
Die handelsüblichen Kombucha-Getränke aus dem Supermarkt oder Naturkostladen enthalten so gut wie alle Zucker. Nach dem Gärprozess wird in der Regel noch Zuckersirup zur geschmacklichen Aufwertung hinzugefügt. Außerdem werden industriell hergestellte Kombucha-Getränke aus Haltbarkeitsgründen pasteurisiert, was lebende Mikroorganismen abtötet. Der Alkoholgehalt ist zwar gering, könnte aber für Menschen, die eine Alkoholkrankheit überwunden haben, gefährlich sein.
Selbst hergestellte Kombucha-Getränke lassen sich hinsichtlich ihrer gesundheitlichen Wirkungen mit anderen fermentierten Lebensmitteln vergleichen, zum Beispiel Sauermilchprodukten. Die darin befindlichen Mikroorganismen können sich möglicherweise positiv auf die Darmflora auswirken. Wissenschaftlich belegt sind leicht abführende und schwache antibakterielle Wirkungen, die von der in Kombucha-Getränken enthaltenen Essigsäure und Milchsäure ausgehen. Von Kombucha-Befürwortern angeführt wird der hohe Gehalt an B-Vitaminen, von dem vor allem Vegetarier und Veganer profitieren können, sowie an Vitamin C.
Gesundheitlich wertvoll?
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) stellt fest, dass Werbeaussagen über therapeutische oder gesundheitsvorbeugende Wirkungen von Kombucha wissenschaftlich nicht nachgewiesen seien und es keine Untersuchungen zu probiotischen Eigenschaften der Kulturen gebe.
Beratungswissen
Superfood
Die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen weist darauf hin, dass Kombucha zwar der Erfrischung diene und ein Durstlöscher sei, aber kein Heilmittel. Der Anteil an Zucker, Alkohol und Koffein könne sehr unterschiedlich ausfallen. Dem stolzen Verkaufspreis von bis zu 4 Euro und mehr pro Liter stehe jedoch ein fragwürdiger Nutzen gegenüber.
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