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Landtagswahl Rheinland-Pfalz
Der Erhalt des Apothekennetzes ist allen wichtig
FDP und Grüne
Wie die CDU haben es auch die Freien Demokraten in Rheinland-Pfalz auf 44 Regierungsjahre gebracht. In den Jahren 1983 und 2011 scheiterten sie dort allerdings an der Fünf-Prozent-Hürde. Seit der Wahl 2016 ist die Partei wieder Teil der Landesregierung zusammen mit der SPD und den Grünen.
Im Vergleich zu den anderen Parteien nehmen die Apotheken und die Arzneimittelversorgung im Wahlprogramm der FDP einen breiteren Raum ein. In Kapitel 9 des Wahlprogramms heißt es unter der Überschrift „Apotheken- und Medikamentenversorgung in Rheinland-Pfalz“:
„Seit 2008 sinkt die Zahl der stationären Apotheken stetig. Die flächendeckende Versorgung mit rezeptpflichtigen Arzneimitteln rund um die Uhr, sowie die qualifizierte Beratung von Patientinnen und Patienten durch inklusive Notdienste muss erhalten werden. Die Aufrechterhaltung des Notdienstes wird immer schwieriger, da die Verwaltungsvorschriften für Notdienste im Arzneimittelrecht nur schwer einzuhalten sind. Durch Abrechnungsformalien mit den Krankenkassen entsteht den Apotheken zusätzlicher Verwaltungsaufwand. Deshalb müssen Notdienste einerseits angemessen honoriert und dringend Bürokratie im Arzneimittelwesen abgebaut werden.“
„Apotheken brauchen die Freiheit, die Versorgung der Bevölkerung auch im ländlichen Raum aufrecht zu halten. Dies kann unter anderem durch mobile Lieferdienste erfolgen. Da Apotheken solche Lieferdienste bisher bereits ohne Vergütung anbieten, halten wir einen Sicherstellungszuschlag für Apotheken in abgelegenen Standorten für sinnvoll.“
Bündnis90/Die Grünen
Die Grünen halten seit 1987 im Landtag von Rheinland-Pfalz die Stellung, mit Ausnahme der Jahre 2006 bis 2011. Sie wurden 2011 zum ersten Mal Teil der Landesregierung und gehören nach der Wahl 2016 zur Koalition mit SPD und FDP.
Mit der Spitzenkandidatin Anne Spiegel wollen die Grünen eine wohnortnahe Versorgung der Menschen mit Haus- und Fachärzten in allen Landesteilen erhalten und ausbauen. Die zunehmende Zahl hochbetagter Menschen wird zusätzliche Anforderungen an das Gesundheitssystem stellen. Die Versorgung muss stärker vernetzt, barrierefrei und oft auch aufsuchend zu Hause bei den Patient:innen stattfinden, heißt es in dem Wahlprogramm.
Mehr Absolvent:innen der Medizin sollen eine Beschäftigung im behandelnden medizinischen Bereich aufnehmen. Die Förderprogramme zur Versorgung durch den Hausarzt müssten weiter ausgebaut, finanziell gestärkt und auf Bereiche ausgedehnt werden, für die Fachärzte fehlen. Die Kommunen, in denen ein Ärztemangel droht, müssen besser beraten werden. Man brauche auch stärkere Anreize, um eine Niederlassung im ländlichen Raum und in städtischen Problemgebieten zu fördern.
Apotheken werden im Wahlprogramm der Grünen für die Landtagswahl Rheinland-Pfalz nicht explizit genannt. Gleichwohl hat die Partei im Land eine eindeutige Haltung zur Bedeutung der Apotheke-vor-Ort, wie sie auf Nachfrage mitteilte:
„Die Apotheke-vor-Ort hat aus unserer Sicht eine zentrale Funktion für eine bedarfsgerechte und qualitativ hochwertige Arzneimittelversorgung. Sie ist eine wichtige Anlaufstelle für Patient:innen, das haben wir auch in der Pandemie gesehen. Wir setzen vor allem auf die pharmazeutischen Kompetenzen der Apotheker:innen. Wir wollen daher die Benachteiligung inländischer Apotheken gegenüber ausländischen Versandapotheken beenden. Zudem wollen wir die Bedeutung der Beratungsleistung in der Vergütung der Apotheken stärken. Wir wollen hierzu eine eigene einfache und transparente Gebührenordnung für die pharmazeutische Leistung der Apotheken schaffen."
„Gerade junge Apotheker:innen müssen wir darüber hinaus bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf unterstützen, damit sie Apotheken führen können. Wir Grüne setzen uns zum Beispiel für den flächendeckenden Ausbau von Ganztagsschulen ein, zudem hat uns die Pandemie gezeigt, dass es weltweit eine Versorgungssicherheit mit zentralen Arzneimitteln und Materialien braucht. Sie müssen dezentraler und auch in Europa produziert und vorgehalten werden, zusätzliche Produktionskapazitäten müssen im Fall einer Krise schnell aktiviert werden können."
4 Kommentare
Däh´
von Bernd Jas am 12.03.2021 um 15:25 Uhr
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.
von Anita Peter am 12.03.2021 um 8:50 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 2 Antworten
AW: .bla bla.bla
von Sabine Schneider am 12.03.2021 um 13:41 Uhr
AW: Auf den Punkt.
von Andreas Dömling am 13.03.2021 um 7:40 Uhr
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