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Deutsches Krebsforschungszentrum
Krebs: Möglicher Gewinn an Lebensjahren durch Vitamin D
Einsparung von jährlich 254 Millionen Euro durch Vitamin D
Hermann Brenner, Epidemiologe vom DKFZ, hat nun mit Kollegen errechnet, welche Kosten durch eine Vitamin D-Supplementierung der gesamten Bevölkerung Deutschlands ab einem Alter von 50 Jahren entstehen würden. Ein Vitamin-D-Mangel sei in der älteren Bevölkerung und insbesondere bei Krebspatienten weit verbreitet. Für die Berechnung legten die Wissenschaftler:innen eine tägliche Gabe von 1.000 internationalen Einheiten Vitamin D zu einem Preis von 25 Euro pro Person und Jahr zugrunde. Bezogen auf das Jahr 2016, da lebten in Deutschland circa 36 Millionen Menschen über 50 Jahre, errechneten sich jährliche Kosten für die Supplementierung von 900 Millionen Euro.
Dieser Summe stellten die Forscher:innen mögliche Einsparungen für Krebstherapien gegenüber. Die Kosten einer Krebsbehandlung wurden der wissenschaftlichen Literatur entnommen, zudem wurde von zusätzlichen mittleren Behandlungskosten von 40.000 Euro allein für das letzte Lebensjahr der an Krebs verstorbenen Patienten ausgegangen. Das Ergebnis: „Eine um 13 Prozent verringerte Krebssterblichkeit in Deutschland entsprach im Jahr circa 30.000 weniger krebsbedingten Todesfällen, deren Behandlungskosten sich in der Modellrechnung auf 1,154 Milliarden Euro beliefen. Verglichen mit den Kosten für die Vitamin-Supplementierung errechnet sich in diesem Modell eine Einsparung von jährlich 254 Millionen Euro.“
Keine Spiegelbestimmung nötig bei 1.000 I.E.
Kosten und Aufwand einer routinemäßigen Bestimmung des Vitamin-D-Spiegels hält Brenner laut Mitteilung für verzichtbar. Denn bei einer Supplementierung von 1.000 Internationalen Einheiten sei eine Überdosierung nicht zu befürchten. Eine solche vorherige Bestimmung sei auch in den klinischen Studien nicht vorgenommen worden.
„Angesichts der möglicherweise erheblichen positiven Effekte auf die Krebssterblichkeit – zusätzlich verbunden mit einer möglichen Kostenersparnis – sollten wir nach neuen Wegen suchen, die in Deutschland in der älteren Bevölkerung weit verbreitete Vitamin D-Unterversorgung zu verringern. In einigen Ländern werden sogar Nahrungsmittel seit vielen Jahren mit Vitamin D angereichert – etwa in Finnland, wo die Sterberaten an Krebs um rund 20 Prozent niedriger sind als in Deutschland. Ganz abgesehen davon, dass sich die Hinweise auf weitere positive Gesundheitseffekte einer ausreichenden Vitamin-D-Versorgung verdichten, etwa bei den Sterberaten an Lungenerkrankungen“, sagt Brenner.
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Um den eigenen Vitamin D-Spiegel völlig kostenfrei zu verbessern, empfiehlt der Krebsinformationsdienst des DKFZ übrigens, sich bei Sonnenschein im Freien aufzuhalten: „Zwei- bis dreimal pro Woche für etwa zwölf Minuten. Gesicht, Hände und Teile von Armen und Beinen sollten für diese Zeitspanne unbedeckt und ohne Sonnenschutz sein.“
8 Kommentare
Vitamin - D Spiegel nicht notwendigerweise ermitteln
von Prof. Dr. Wolfgang Schrott am 16.02.2021 um 16:52 Uhr
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Wissenschaftler machen sich zunehmend unglaubwürdig
von Prof. Dr. Wolfgang Schrott am 16.02.2021 um 15:31 Uhr
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Im Ernst?
von Stefan Haydn am 16.02.2021 um 11:11 Uhr
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AW: Im Ernst
von Hans Dieter am 16.02.2021 um 12:38 Uhr
Krebs: Möglicher Gewinn an Lebensjahren durch Vitamin D
von Jörg Spaltenberger am 16.02.2021 um 10:15 Uhr
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Lächerlich!
von Dieter Meyer am 16.02.2021 um 10:12 Uhr
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Corona Vitamin D Mangel
von Matthias Schefer am 15.02.2021 um 14:27 Uhr
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AW: Corona Vitamin D Mangel
von Andres Fuente am 15.02.2021 um 21:59 Uhr
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