Notfallzulassung für mRNA-1273 von Moderna

USA lassen zweiten Corona-Impfstoff zu

Stuttgart - 21.12.2020, 10:45 Uhr

Die Vereinigten Staaten haben bereits den zweiten Corona-Impfstoff zugelassen. (Foto: imago images / MiS)

Die Vereinigten Staaten haben bereits den zweiten Corona-Impfstoff zugelassen. (Foto: imago images / MiS)


Welche Nebenwirkungen verursacht mRNA-1273?

Unerwünschte Arzneimittelwirkungen traten in der Impfstoffgruppe häufiger auf als bei Placeboprobanden. Allerdings war das Verhältnis derjenigen, die schwere Nebenwirkungen erlitten, starben oder aufgrund von Nebenwirkungen die Studie verließen, zwischen den beiden Versuchsarmen ausgeglichen. Lokale unerwünschte Wirkungen – wie Schmerzen an der Injektionsstelle, Rötung oder Schwellung – berichteten 84,2 Prozent nach der ersten Impfdosis mRNA-1273 und 88,8 Prozent nach der zweiten, in der Placebogruppe waren es mit 19,8 Prozent und 18,8 Prozent deutlich weniger. Bei den meisten traten die Beschwerden an der Injektionsstelle innerhalb eines Tages auf und verschwanden sodann nach zwei (Dosis 1) und drei (Dosis 2) Tagen wieder. Keine der lokalen Beschwerden machte eine Krankenhausbehandlung (Grade 4) erforderlich. Die häufigste unerwünschte Wirkung war mit 91,6 Prozent Schmerzen an der Injektionsstelle.

Müdigkeit, Kopfschmerzen und Muskelschmerzen

Bei den systemischen Nebenwirkungen dominierten Müdigkeit (68,5 Prozent vs. 36,5 Prozent Placebo), Kopfschmerzen (63,0 Prozent vs. 36,5 Prozent Placebo), Muskelschmerzen (59,6 Prozent vs. 20,1 Prozent Placebo), Gelenkschmerzen (44,8 Prozent vs. 17,2 Prozent Placebo) und Schüttelfrost (43,4 Prozent vs. 9,5 Prozent Placebo). Die meisten Nebenwirkungen waren leichter bis mittelschwerer Natur, sie dauerten einen (erste Dosis) und zwei (zweite Dosis) Tage an. Nur 0,2 Prozent bis 9,7 Prozent der unerwünschten Ereignisse wurden als schwerwiegend eingestuft. Es gab keine anaphylaktischen Reaktionen, es wurden jedoch zahlenmäßig mehr Überempfindlichkeitsreaktionen in der mRNA-1273-Gruppe berichtet als in der Placebogruppe (1,5 Prozent vs. 1,1 Prozent).

Todesfälle nicht häufiger als in der allgemeinen Bevölkerung

Es kam zu drei Fällen einer Lähmung des Gesichtsnervs (Fazialisparese, Bell`s Palsy) in der Impfstoffgruppe und einem in der Placebogruppe, Kausalität zur Impfung konnte nicht belegt werden. Bis zum 3. Dezember 2020 wurden laut den der FDA vorliegenden Daten insgesamt 13 Todesfälle in der Studie berichtet (sechs unter mRNA-1273, sieben unter Placebo). Diese Todesfälle repräsentierten Ereignisse und Raten, die in der allgemeinen Bevölkerung von Personen in diesen Altersgruppen auftreten, liest man in dem Dokument. Die Häufigkeit der nicht-tödlichen schwerwiegenden unerwünschten Ereignisse war gering und ohne signifikanten Unterschied zwischen Impfstoff und Placebo (je 1 Prozent).



Celine Müller, Apothekerin, Redakteurin DAZ.online (cel)
redaktion@daz.online


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