Daten von Pfizer und Biontech abgegriffen

Cyber-Attacke gegen die EMA

Amsterdam - 10.12.2020, 08:15 Uhr

Hacker haben sich Zugang in die EMA-Systeme verschafft. Auch Daten zum Corona-Impfstoff von Biontech/Pfizer wurden abgegriffen. (c / Foto: imago images / Richard Wareham)

Hacker haben sich Zugang in die EMA-Systeme verschafft. Auch Daten zum Corona-Impfstoff von Biontech/Pfizer wurden abgegriffen. (c / Foto: imago images / Richard Wareham)


Hacker haben bei einer Cyber-Attacke auf die Europäische Arzneimittel-Behörde EMA in Amsterdam unter anderem Daten von Pfizer und Biontech abgegriffen. Das teilten die beiden Unternehmen, die kurz vor der Zulassung ihres COVID-19-Impfstoffs stehen, in der Nacht zum Donnerstag in einer gemeinsamen Erklärung mit, nachdem sie von der EMA über die Attacke informiert worden waren.

Die Europäische Arzneimittel-Agentur EMA ist von Hackern angegriffen worden. Das bestätigte die Amsterdamer Behörde am gestrigen Mittwoch, ohne zunächst Einzelheiten zu nennen. In der Nacht teilten sodann Biontech und Pfizer, die derzeit auf die Zulassung für ihren Coronaimpfstoff BNT162b2 warten, mit, sie seien von der Agentur informiert worden, dass „einige Dokumente“, die im Zusammenhang mit ihrem Zulassungsantrag stehen, betroffen sind.

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Pfizer und Biontech betonten zugleich, dass in diesem Zusammenhang ihre jeweiligen Systeme nicht angegriffen worden seien. Auch sind nach ihrem Wissen keine Daten über die Testpersonen zugänglich geworden. Die EMA habe zudem versichert, dass der Angriff „keine Auswirkungen“ auf das Zulassungsverfahren für den Impfstoff habe.

Die EMA selbst teilt auf ihrer Webseite lediglich mit, dass eine umfassende Untersuchung eingeleitet worden sei. Während die Untersuchung andauere, könnten keine Details veröffentlicht werden.

EMA-Chefin zeigt sich zuversichtlich zu anstehender BNT162b2-Zulassung

EMA-Direktorin Emer Cooke äußerte sich unterdessen am Mittwochabend positiv über die mögliche Zulassung von BNT162b2. „Wir sind immer überzeugter von den Testergebnissen, die uns vorliegen“, sagte sie in einem Interview mit dem niederländischen TV-Nachrichtenmagazin Nieuwsuur. Am 29. Dezember sei ein Treffen der EMA mit allen Arzneimittelbehörden der 27 EU-Mitgliedstaaten angesetzt. Dann solle die Entscheidung über die Zulassung des ersten Corona-Impfstoffes in der EU fallen, sagte die Direktorin. Bis dahin würden die Experten Tag und Nacht die Testergebnisse prüfen. Es würden „keinerlei Zugeständnisse“ bei der Sicherheit gemacht, betonte Cooke.

In Großbritannien hat der Impfstoff von Pfizer und Biontech bereits eine Notfallzulassung und die ersten Impfungen haben begonnen. Nach Angaben von Cooke ist diese nur eine begrenzte Zeit gültig. Die EMA strebe aber eine voll gültige Zulassung an. Auch über mögliche Nebenwirkungen des Impfstoffes äußerte sich die EMA-Chefin positiv. „Es wurden keine nennenswerten Nebenwirkungen festgestellt und schon gar keine ernsthaften.“ Der Impfstoff wirke sowohl bei älteren als auch bei jüngeren Menschen.

Die EMA beurteilt unter anderem auch den Impfstoff des Pharmakonzerns Moderna. Dazu wird eine Entscheidung über die Zulassung für den 12. Januar erwartet.


dpa-AFX / ks
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