Folgen der Coronavirus-Pandemie (Teil 1)

COVID-19: Spätfolgen am Herzen?

Stuttgart - 04.08.2020, 16:45 Uhr

Wissenschaftler stehen in der Forschung zu den Spätfolgen von COVID-19 noch ganz am Anfang – dennoch sind offenbar viele bereit, schon jetzt darüber zu sprechen, damit die Menschen das Virus nicht unterschätzen. (c / Foto: stockcrafter / stock.adobe.com)

Wissenschaftler stehen in der Forschung zu den Spätfolgen von COVID-19 noch ganz am Anfang – dennoch sind offenbar viele bereit, schon jetzt darüber zu sprechen, damit die Menschen das Virus nicht unterschätzen. (c / Foto: stockcrafter / stock.adobe.com)


Entzündliche Veränderungen des Herzmuskels oder Herzbeutels 

Bei 78 Patienten waren im MRT entzündliche Veränderungen des Herzmuskels oder des Herzbeutels erkennbar – oft trotz eines sehr leichten Verlaufs der ursprünglichen Infektion und bei ansonsten gesunden und oft sportlichen Patienten. Was diese Veränderungen langfristig bedeuten, ist allerdings noch unklar, heißt es. Die Patienten der Studie sollten nachverfolgt werden, wobei die Forscher damit rechneten, dass zumindest bei einigen von ihnen ein kleiner Herzschaden bleibe. Dafür spreche etwa die Troponin-Erhöhung bei 71 der 100 Patienten. Auch das Ärzteblatt schrieb am 28. Juli über diese Studie: „17 Patienten berichteten noch über Brustschmerzen, 20 litten unter Palpitationen, 36 klagten über Luftnot oder eine seit der Infektion andauernde Erschöpfung.“ Die Frankfurter Untersuchungen waren etwa zwei Monate nach einer akuten Corona-Infektion durchgeführt worden.

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Damit konnten die Forscher zeigen, dass es sich nicht um einen direkten Schaden durch das Virus handelt, sondern eher um eine durch das Virus ausgelöste Immunreaktion, so die dpa.

Auch das Portal „Kardiologie.org“ der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie – Herz und Kreislaufforschung (DGK) sowie des Bundesverbands Niedergelassener Kardiologen (BNK) hat über die Frankfurter Studie berichtet und erklärt, welche typischen kardialen Veränderungen Puntmann und Kollegen bei den genesenen COVID-19-Patienten im Vergleich zu auf Alter, Geschlecht und Risikofaktoren gematchten Kontrollpersonen im MRT festgestellt haben:

  • diffuse Myokardfibrose und/oder Ödeme (erhöhte native T1-Zeiten und/oder T2-Zeiten, bei 73 bzw. 60 Patienten),
  • Narbenareale sowohl im Myokard (myokardiales Late-Gadolinium-Enhancement [LGE], n=32) als auch im
  • Perikard (perikardiales LGE, n=22).


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