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COVID-19 in der Schwangerschaft
SARS-CoV-2-Infektion des Babys schon im Mutterleib möglich
Neurologische Auffälligkeiten beim Baby
Drei Tage nach Entbindung zeigte der Säugling neurologische Symptome und Auffälligkeiten, ähnlich derer, die man von erwachsenen Coronapatienten kenne. Andere Infektion konnten die Wissenschaftler ausschließen (Bakterien, Pilze oder Herpesviren). Die neurologischen Symptome seien insofern interessant, so die Wissenschaftler, da in anderen Fällen sich vermutete SARS-CoV-2-Infektionen bei Säuglingen mit unspezifischen Symptomen oder einer Lungenentzündung gezeigt hätten. Neurologische Symptome hingegen würden eher bei Erwachsenen beobachtet. So wissen die Wissenschaftler mindestens von einem weiteren Säugling mit neurologischen Symptomen am Städtischen Klinikum Dresden. Dort war jedoch der Übertragungsweg unklar, auch wenn die Dresdner Ärzte aufgrund der sehr frühen Symptomatik nach Geburt eine intrauterine SARS-COV-2-Infektion zur Debatte stellten. („Neonatal Early-Onset Infection With SARS-CoV-2 in a Newborn Presenting With Encephalitic Symptoms“, veröffentlicht im Mai 2020 als Brief in The Pediatric Infectious Disease Journal).
Im Falle des französischen Babys beschrieben die Wissenschaftler unter anderem eine Erregbarkeit, schlechtere Nahrungsaufnahme, Hypertonie und Krämpfe – vor allem in der Streckmuskulatur des Rückens (Opisthotonus) –, und sie konnten Entzündungen im Liquor (Nervenwasser) nachweisen. Die Symptome besserten sich nach Tagen wieder, zwei Monate später bezeichneten die Wissenschaftler die neurologischen Symptome als „verbessert“ (weniger Läsionen der weißen Hirnsubstanz), das Wachstum des Babys sei normal.
Coronaviren vor allem in der Plazenta
Auch das Fruchtwasser wurde positiv auf SARS-CoV-2 getestet, besonders hoch war die Konzentration der E- und S-Gene von SARS-CoV-2 in der Plazenta. Zudem zeigte die Plazenta Anzeichen von Entzündungen, wie sie bereits früher bei mit anderen Coronaviren (SARS-CoV-1) infizierten Schwangeren gezeigt werden konnten. Die Wissenschaftler vermuten, dass es zu einer aktiven Vermehrung des Virus in der Plazenta kommt, sie sehen den Nachweis einer intrauterinen Übertragung über die Plazenta dadurch als erbracht: „Da die RT-PCR auf dem Plazentagewebe positiv für SARS-CoV-2 war und sowohl die mütterlichen als auch die neonatalen Blutproben ebenfalls positiv waren, erfolgte die Übertragung eindeutig über die Plazenta“, folgert Alexandre J. Vivanti.
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