Wo finden sich die Äquivalenzdosentabellen?
Die Vergleichstabellen stehen auf der AMK-Homepage unter Hinweise und Materialien für Apotheken → Äquivalenzdosistabellen bereit.
Wie dosiert man Dapagliflozin, falls Empagliflozin nicht lieferbar sein sollte? Dürfen beide SGLT2-Inhibitoren bei Diabetes mellitus Typ 1 eingesetzt werden? Und wie sind die äquivalenten Dosen von Dulaglutid, Exenatid und Liraglutid? Die SARS-CoV-2-Arzneimittelversorgungs-Verordnung erlaubt Apotheken einen unbürokratischen Austausch – die AMK unterstützt Apotheker nun auch bei Antidiabetika, konkret für SGLT2-Hemmer, DDP-4-Hemmer (Gliptine) und GLP-1-Rezeptorantagonisten (Inkretin-Analoga).
Die SARS-CoV-2-Arzneimittelversorgungsverordnung (SARS-CoV-2-AM-VersVO) gestattet Apotheken, im Fall der Nichtverfügbarkeit eines verordneten Arzneimittels nach Rücksprache mit dem verordnenden Arzt ein pharmakologisch-therapeutisch vergleichbares Arzneimittel abzugeben (Aut-simile-Substitution).
Um die Apotheker hier zu unterstützen, hat die Arzneimittelkommission der Deutschen Apotheker (AMK) Äquivalenzdosen für die wichtigsten Arzneistoffgruppen erstellt – ACE-Hemmer, Sartane, Betablocker, Bisphosphonate, Calciumkanalantagonisten, Diuretika, orale Glucocorticoide, inhalative Glucocorticoide, PPI und Triptane sowie Statine. Jüngst kamen orale Antibiotika dazu, nun gibt es auch Äquivalenzdosen für die Antdiabetika.
Apotheker finden darin unter anderem Informationen, wie die Natrium-Glucose-Cotransporter-2-Inhibitoren (SGLT2-Inhibitoren, Gliflozine) Dapagliflozin und Empagliflozin gegeneinander subsitutiert werden können. Wichtig ist, dass nur Dapagliflozin zusätzlich auch bei Typ-1-Diabetikern in Kombination mit Insulin zugelassen ist. Informationen bieten die Übersichtstabellen auch über äquivalente Dosen der Dipeptidyl-Peptidase-4-(DDP-4)-Inhibitoren (Gliptine) Saxagliptin, Sitagliptin und Vildagliptin sowie die zu injizierenden Glucagon-like-Peptide-1-(GLP-1)-Rezetorantagonisten Dulaglutid, Exenatid, Liraglutid, Lixisenatid plus Insulin glargin und Semaglutid.
Bei den Kombinationen listet die AMK Empagliflozin plus Linagliptin und Ertugliflozin plus Sitagliptin auf.
Die AMK betont, dass vor Anwendung der einzelnen Arzneistoffe eine individuelle Nutzen-Risiko-Abwägung erfolgen müsse. Die Vergleichstabellen könnten nur einen Anhaltspunkt darstellen. Im Einzelfall seien Indikationen, Wechselwirkungen, die Pharmakokinetik, Kontraindikationen sowie patientenindividuelle Faktoren zu berücksichtigen. Apotheker sollten die aktuellen Fachinformationen dafür nutzen.
Die Vergleichstabellen stehen auf der AMK-Homepage unter Hinweise und Materialien für Apotheken → Äquivalenzdosistabellen bereit.
Dass die Apotheker von den Äquivalenzdosen durchaus Gebrauch machen, brachte vor kurzem eine DAZ.online-Umfrage hervor. 36 Prozent der Befragten machen täglich davon Gebrauch, 19 Prozent wöchentlich und 12 Prozent monatlich. 33 Prozent der Umfrage-Teilnehmer nutzen die neuen Austauschmöglichkeiten nie.
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