- DAZ.online
- News
- Politik
- Pro Generika: Mehr ...
Rückholung der Arzneimittelproduktion
Pro Generika: Mehr Resilienz in den Lieferketten
Das alles kostet Geld
Zu lange sei es, kritisiert Pro Generika, in der Gesundheitspolitik nur darum gegangen, an der Grundversorgung zu sparen. Nun werde „eine neue Balance zwischen Effizienz und Resilienz“ gebraucht. Erst wenn der Markt bereit sei, höhere Preise zu zahlen, wären europäische Produktion und resiliente globale Lieferketten auch wettbewerbsfähig.
Seine Ideen will der Branchenverband Pro Generika im Rahmen eine Digitalkonferenz mit dem Titel „Für ein gesundes Europa. Stärkung der Versorgungssicherheit und Arzneimittelproduktion in Europa“ am 7. Oktober diskutieren. Eröffnet wird diese von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn. Teilnehmen werden unter anderem Vertreter aus Industrie und Krankenkassen sowie EU-Binnenmarkt-Kommissar Thierry Breton.
Gleich zwei Konferenzen am 1. Dezember
Auch die ABDA und der Bundesverband der Arzneimittelhersteller (BAH) haben bereits Konferenzen zum Thema Lieferengpässe angekündigt, und zwar für den 1. Dezember 2020. Dann beginnt nämlich der letzte Monat der deutschen EU-Ratspräsidentschaft, was beide Veranstalter offenbar als guten Termin empfunden haben, um ihren Forderungen nochmals Nachdruck zu verleihen. Die ABDA lädt am 1. Dezember 2020 um 9 Uhr in Brüssel zu einer Veranstaltung mit einem nicht näher benannten „hochkarätigen Podium“, zur gleichen Zeit findet in Berlin die BAH-Veranstaltung statt, unter anderem mit Vertretern aus dem Bundesgesundheitsministerium, vom Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte und vom GKV-Spitzenverband.
Die Kassenseite hat sich ebenfalls anlässlich des Beginns der deutschen EU-Ratspräsidentschaft beim Thema Lieferengpässe zu Wort gemeldet. Der Verband der Ersatzkassen (vdek) teilt mit, er begrüße, „dass die Bundesregierung die europäische Souveränität bei der Versorgung mit Arzneimitteln und Medizinprodukten stärken will“. Allerdings werde allein die Zurückverlegung von Produktionsstätten nach Europa das Problem der Lieferengpässe nicht lösen. „Wir brauchen kürzere Lieferketten, mehr Produktionsstandorte weltweit und eine digital vernetzte Lagerhaltung in Europa“, heißt es weiter. „Dann haben wir die Chance, gemeinsam mit den europäischen Staaten die Versorgung mit Arzneimitteln, Medizinprodukten und Schutzausrüstung sicherzustellen." Zu dem zentralen Punkt, inwieweit die Kassenseite bereit ist, die dadurch entstehenden höheren Kosten zu tragen – darüber steht allerdings nichts in der Meldung.
0 Kommentare
Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.