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Blutdrucksenker und COVID-19 – Keine Evidenz für Komplikationen

Stuttgart - 28.04.2020, 17:54 Uhr

Sonderlich dick ist die Datenlage zu COVID-19 und ACE-Hemmern oder Sartanen nicht. Aber es gibt derzeit keinerlei Evidenz, dass die Blutdrucksenker eine Corona-Erkrankung komplizieren. (m / Foto: imago images / Medicimage)

Sonderlich dick ist die Datenlage zu COVID-19 und ACE-Hemmern oder Sartanen nicht. Aber es gibt derzeit keinerlei Evidenz, dass die Blutdrucksenker eine Corona-Erkrankung komplizieren. (m / Foto: imago images / Medicimage)


Hypertonie als Risikofaktor für COVID-19?

Eine Forschergruppe um Prof. Dr. Reinhold Kreutz vom Institut für Klinische Pharmakologie und Toxikologie der Charité-Universitätsmedizin Berlin hat nicht nur die Hypothese, dass ACE-Hemmer und Sartane eine COVID-19-Erkrankung negativ beeinflussen, geprüft. Sie ist auch der Frage nachgegangen, ob eine Hypertonie ein unabhängiger Risikofaktor für fatale COVID-19-Verläufe ist. 

75 Prozent aller in Italien an COVID-19 verstorbenen Patienten sollen Hypertoniker gewesen sein. Viele von ihnen wurden mit ACE-Hemmern und Sartanen behandelt. Das Ergebnis der Berliner Forscher: Es gibt keine Evidenz dafür, dass eine Hypertonie ein unabhängiger Risikofaktor für schwere COVID-19-Erkrankungen ist. Bluthochdruck sei mit einer Dysregulation des Immunsystems verbunden, die dann ihrerseits zu schwereren COVID-19-Ver­läufen führe, so die Erklärung. Die vollständige Erklärung auf immunologischer Ebene lesen Sie im Print-Beitrag der 17. Ausgabe 2020 der Deutschen Apotheker Zeitung auf Seite 40.

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Hypertonie: einfach ein Marker für Multimorbidität?

Die JAMA-Wissenschaftler analysierten einen Datensatz von 1178 COVID-19-Patienten aus Wuhan, 362 Patienten (30,7 Prozent) litten unter Hypertonie. Auffällig war auf den ersten Blick, dass die hypertonischen COVID-19-Patienten häufiger starben (21,3 Prozent der Hypertoniker starben an COVID-19, nur 6,5 Prozent der Nichthypertoniker).

Allerdings: Die hypertonischen Coronapatienten hatten auch mehr andere Risikofaktoren als die COVID-19-Patienten ohne Bluthochdruck; sie waren älter (66,0 versus 46,0 Jahre), hatten weitere kardiometabolische Erkrankungen, wie Diabetes (35,1 versus 9,3 Prozent), koronare Herzkrankheit (17,0 versus 5,0 Prozent) oder Herzinsuffizienz (2,8 versus 1,3 Prozent) oder zerebrovaskuläre Erkrankungen (18,8 versus 3,3 Prozent): „Dies könnte bedeuten, dass die arterielle Hypertonie nur ein Marker für die Multimorbidität ist, die die Überlebens­chancen bei COVID-19 deutlich verschlechtert“, schreibt das Ärzteblatt, das sich die JAMA-Studie genauer angeschaut hat.



Marina Buchheit-Gusmão, Apothekerin
redaktion@daz.online


Dr. Doris Uhl (du), Apothekerin
Chefredaktion DAZ

redaktion@deutsche-apotheker-zeitung.de


Celine Müller, Apothekerin, Redakteurin DAZ.online (cel)
redaktion@daz.online


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2 Kommentare

Keine Evidenz für Komplikationen?

von Michael am 01.05.2020 um 20:40 Uhr

Es gibt also KEINE EVIDENZ dafür DASS Sartane und ACE-Hemmer Komplikationen im Zusammenhang mit Covid 19 verursachen können. Als sicher können diese Medikamente erst dann wieder erachtet werden, wenn EVIDENZ vorliegt, DASS KEINE Komplikationen durch diese Medikamente verursacht werden. Das entspricht dem Vorsichtsprinzip und, man muss kein Arzt sein um das zu verstehen. Ein vernünftiger Mensch, der diese Medikamente bislang regelmäßig nimmt, wird sich natürlich mit dem Arzt oder der Ärztin seines Vertrauens über Alternativen beraten.
Gesundheitsbehörden sind, was dieses Thema betrifft allerdings offenbar in einem Interessenskonflikt: einerseits ist es ihre Pflicht die Bevölkerung zu informieren, andererseits müssen sie großflächig denken: ein Umsteigen innerhalb von ein paar Wochen, so vernünftig es für den einzelnen sein mag, ist global gesehen, allein aus produktionstechnischen Gründen, undurchführbar. Über einer Milliarde Menschen leiden unter Bluthochdruck, und ein Großteil davon konsumiert diese Medikamente regelmäßig.
Deshalb wird wohl noch für einige Zeit eine „nur-keine-Panik-Rhetorik“ die Debatte beherrschen.

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Coronervirus 19 und ACE- Hemmer , Sartane

von Rizzato Maria-Stella am 28.04.2020 um 19:20 Uhr

Was mich wirklich wundert ist dass bei der Untersuchung von Covid19 und Blutdrucksenker niemand von den Wissenschaften kein Wort über die verseuchte Sartane aus China verschwendet wird, darüber wird immer noch geschwiegen.
Was oder welche Blutdrucksenker werden dann untersucht , die verseuchten Tabletten oder die nicht verseuchte ? Vielleicht greift der Covid 19 genau da an , bei den verseuchten Menschen durch die chinesische verunreinigte Tabletten.

Alles gute

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