Aktuelle Datenlage

Blutdrucksenker und COVID-19 – Keine Evidenz für Komplikationen

Stuttgart - 28.04.2020, 17:54 Uhr

Sonderlich dick ist die Datenlage zu COVID-19 und ACE-Hemmern oder Sartanen nicht. Aber es gibt derzeit keinerlei Evidenz, dass die Blutdrucksenker eine Corona-Erkrankung komplizieren. (m / Foto: imago images / Medicimage)

Sonderlich dick ist die Datenlage zu COVID-19 und ACE-Hemmern oder Sartanen nicht. Aber es gibt derzeit keinerlei Evidenz, dass die Blutdrucksenker eine Corona-Erkrankung komplizieren. (m / Foto: imago images / Medicimage)


ACE-Hemmer und Sartane in China seltener als in Europa

Interessant ist hierbei, dass aber ACE-Hemmer beziehungsweise Sartane, im Gegensatz zu westlicheren Ländern, in China nicht prioritär zur Behandlung der Hypertonie eingesetzt werden. Laut dem Ärzteblatt sind die von den Chinesen favorisierten Antihypertonika Calciumantagonisten, (46,4 Prozent). Einen ACE-Hemmer erhielten nur 9,7 Prozent und ein Sartan 22,9 Prozent der Patienten.

Unter den Patienten mit schwerem COVID-19-Verlauf hatten der chinesischen Untersuchung zufolge 9,2 Prozent einen ACE-Hemmer und 24,9 Prozent ein Sartan erhalten. Wenig anders sieht es bei den Patienten mit einem weniger schweren Verlauf aus: 10,1 Prozent erhielten einen ACE-Hemmer, 21,2 Prozent ein Sartan. Die Wissenschaftler kommen zu dem Schluss, dass die Verordnung von ACE-Hemmern oder Sartanen keinen erkennbaren Einfluss auf den Verlauf der Erkrankung hatte. Auch wenn die Aussagekraft von retrospektiven Studien begrenzt ist.

Antihypertonika nicht absetzen

Auch das Ärzteblatt betont: Die medizinischen Fachgesellschaften hätten in den letzten Wochen keinen Grund gesehen, auf den Einsatz von ACE-Hemmern oder Sartanen bei COVID-19-Patienten zu verzichten. Vor einem Wechsel der Hochdruckmedikamente bei den schwer kranken Menschen werde ausdrücklich gewarnt. 



Marina Buchheit-Gusmão, Apothekerin
redaktion@daz.online


Dr. Doris Uhl (du), Apothekerin
Chefredaktion DAZ

redaktion@deutsche-apotheker-zeitung.de


Celine Müller, Apothekerin, Redakteurin DAZ.online (cel)
redaktion@daz.online


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2 Kommentare

Keine Evidenz für Komplikationen?

von Michael am 01.05.2020 um 20:40 Uhr

Es gibt also KEINE EVIDENZ dafür DASS Sartane und ACE-Hemmer Komplikationen im Zusammenhang mit Covid 19 verursachen können. Als sicher können diese Medikamente erst dann wieder erachtet werden, wenn EVIDENZ vorliegt, DASS KEINE Komplikationen durch diese Medikamente verursacht werden. Das entspricht dem Vorsichtsprinzip und, man muss kein Arzt sein um das zu verstehen. Ein vernünftiger Mensch, der diese Medikamente bislang regelmäßig nimmt, wird sich natürlich mit dem Arzt oder der Ärztin seines Vertrauens über Alternativen beraten.
Gesundheitsbehörden sind, was dieses Thema betrifft allerdings offenbar in einem Interessenskonflikt: einerseits ist es ihre Pflicht die Bevölkerung zu informieren, andererseits müssen sie großflächig denken: ein Umsteigen innerhalb von ein paar Wochen, so vernünftig es für den einzelnen sein mag, ist global gesehen, allein aus produktionstechnischen Gründen, undurchführbar. Über einer Milliarde Menschen leiden unter Bluthochdruck, und ein Großteil davon konsumiert diese Medikamente regelmäßig.
Deshalb wird wohl noch für einige Zeit eine „nur-keine-Panik-Rhetorik“ die Debatte beherrschen.

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Coronervirus 19 und ACE- Hemmer , Sartane

von Rizzato Maria-Stella am 28.04.2020 um 19:20 Uhr

Was mich wirklich wundert ist dass bei der Untersuchung von Covid19 und Blutdrucksenker niemand von den Wissenschaften kein Wort über die verseuchte Sartane aus China verschwendet wird, darüber wird immer noch geschwiegen.
Was oder welche Blutdrucksenker werden dann untersucht , die verseuchten Tabletten oder die nicht verseuchte ? Vielleicht greift der Covid 19 genau da an , bei den verseuchten Menschen durch die chinesische verunreinigte Tabletten.

Alles gute

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