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Jour Fixe Lieferengpässe
BfArM rechnet mit 2,5-mal mehr Arzneimitteln auf Intensivstationen
Neue Task Force soll intensivmedizinisch relevante Wirkstoffliste erstellen
Eine Task-Force, bestehend aus ADKA, AMK, BfArM, DKG, Progenerika, AWMF, soll Maßnahmen erarbeiten, um intensivmedizinische Versorgungsprobleme zu vermeiden. Konkret will sie sich kurzfristig zu etwa 20 für die intensivmedizinische Versorgung relevanten Wirkstoffen abstimmen und eine belastbare Wirkstoffliste erstellen. Hierbei soll die Task Force jedoch auch die Auswirkungen auf den ambulanten Bereich betrachten. Zudem sollen Bedarfs- und Produktionskapazitäten ermittelt und ein Mustervorgehen etabliert werden, wie die Versorgung in COVID-19-Hotspots zu bewerkstelligen ist.
Bestehende und sich abzeichnende relevante Engpässe
Dem Jour-Fixe-Protokoll zufolge zeichnen sich bereits Engpässe ab oder bestehen bei folgenden intensivmedizinisch benötigten Arzneimitteln:
- Propofol
- Midazolam
- Morphin
- Meropenem
- Norepinephrin
- Atemkalk
Das BfArM beobachtet, dass aktuell viele neue Lieferengpässe gemeldet werden, überwiegend werde als Grund die deutlich gestiegene Nachfrage angegeben.
Situation in Apotheken entspannt sich
Die Jour-Fixe-Teilnehmer warfen auch einen Blick in die ambulante Versorgung. Dort habe sich die Situation in Apotheken leicht entspannt. Gründe könnten die Kontaktbeschränkung, aber auch der Quartalswechsel sein. Dennoch sollten Apotheker weiterhin wachsam sein, wenn Arzneimittel aus der klassischen Versorgung für die Behandlung von COVID-19-Patienten verschrieben und angewendet würden.
Wie sieht es in der Pharmazeutischen Industrie aus?
Corona fordert auch die pharmazeutischen Herstellern und Zulassungsinhaber: Die Nachfrage steigt global, die Transportwege klappen nicht reibungslos, was die Marktsituation ziemlich strapaziert. Allerdings hat Indien jüngst verkündet, dass Ausgangsstoffe zur Arzneimittelherstellung grundsätzlich wieder exportiert werden können und auch die Produktion in China wieder angelaufen ist.
Vorbestellung von Grippeimpfstoffen
Kaum ist die diesjährige Grippewelle überstanden, kümmert man sich bereits um die nächste Influenzasaison 2020/21. Bislang liegt die über das neue Meldeverfahren erhobenen Bedarfsmengen noch unter der prognostizierten Menge. In Abstimmung mit dem PEI prüfe man, ob für die kommende Saison noch nachjustiert werden müsse, damit eine ausreichende Versorgung mit Influenzavakzinen sichergestellt ist.
3 Kommentare
Lieferunfähigkeiten
von Holger am 16.04.2020 um 11:51 Uhr
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Grundsätzlich?
von norbert brand am 16.04.2020 um 9:56 Uhr
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Ergebnisse?
von Tilmann Schöll am 16.04.2020 um 8:56 Uhr
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